Auf die Wiesbadener ist Verlass. Wenn die drei Jungs der Band „Mallet“ in Mauburg gastieren, dann ist vor allem eines angesagt: Schnörkelloser, kraftvoller und handgemachter Rockmusik. Von Gerd Lustig Maulburg. Und diesmal – es ist inzwischen das achte Mal – präsentierte sich das Trio in absoluter Spiellaune. Bis kurz vor Mitternacht legten die Jungs um Frontmann Jürgen Rehberg eine Performance hin, die ihnen so schnell keiner in diesem Genre nachmacht. Keine Frage: Im „Ochsen“ ging der Rock so richtig ab. „Mallet“ – das ist ganz einfach der beste Beweis dafür, dass man auch als Trio ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm anbieten kann. Und die Drei bleiben ihrem Bandnamen stets treu. „Mallet“ bedeutet nämlich soviel wie Lokomotive, Dampf- oder Holzhammer. Und just das Stampfen, und Rocken und Rollen beherrschen sie par excellence. Dabei ist das gesamte musikalische Repertoire durchweg zum Tanzen und Abfeiern geeignet. Permanent und vielfach wird davon auch im „Ochsen“ Gebrauch gemacht. Doch keine Angst: Fans sensibler und melancholischer Musik kommen ebenfalls nicht zu kurz bei der einen oder anderen Rockballade. Jürgen Rehberg versteht sich auch auf die sanfteren Töne. Doch überwiegt immer wieder die absolute Spontanität und Spielfreude des Trios, die bislang noch so gut jeden Saal in Wallung gebracht hat. Bei „Mallet“ passiert alles wie selbstverständlich. Das ist aber auch kein Wunder, haben die Jungs doch schon viele Jahre als Profimusiker auf dem Buckel. Schlagzeuger Mario Gerhards wirbelt ohne großes Aufhebens, dafür aber mit umso mehr Effektivität und Rhythmusgefühl, über Becken und Trommeln. Dazu legt Manfred Dünzl in seiner ihm immanenten Art der obercoolen Socke einen Groove in den Raum, dem kaum einer entgehen kann. Und dann ist da natürlich Frontmann, Gitarrist und Leadsänger Jürgen Rehberg. Was der 53-Jährige so alles seinem Instrument entlockt, ist eine wahre Pracht. Ob bei „Locomotive breath“, dem legendären Deep Purple-Klassiker „Smoke on the water“ oder auch „Whisky in the jar“ (Thin Lizzy), Status Quo- und CCR-Klassikern und allen voran bei Billy Idol-Songs: Rehberg lebt förmlich seine Gitarre und kostet selbst das Livefeeling aus. Schnell springt der Funke auf das Publikum über. Und so wird aus dem Gastspiel nur schnell ein wunderbar gerocktes Kneipen-Happening. Zwischen den Hits großer Bands streuen „Mallet“ immer mal wieder eigene Songs aus ihrem inzwischen großen Album-Repertoire, und da vor allem aus dem erst kürzlich erschienen neuen Album „Man on fire“ ein. Die Songs fallen dabei kaum gegenüber jenen der großen Vorbilder ab. Im Gegenteil: Sie beweisen ein ums andere Mal, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen.