Maulburg Sorge um die ärztliche Versorgung

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat : Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung sollen eingeladen werden

Maulburg (hf). An die Bekanntgabe, dass der Maulburger Arzt Matthias Riesterer verstorben ist, schloss sich am Montagabend eine engagierte Diskussion mit Gemeinderäten und Bürgern über die künftige ärztliche Versorgung an. Eine Vertretungsregelung in der Praxis des Arztes soll bis Ende des Jahres sichergerstellt werden. Wie es danach weitergehen kann, ist im Augenblick noch unklar.

Bürgermeister Jürgen Multner erklärte, dass sich die Gemeinde bemühen werde, im Rahmen ihrer Möglichkeiten für einen Ersatz im Dorf zu sorgen. Allerdings seien die Handlungsspielräume eng. „Über die Zulassung von Ärzten entscheidet nicht die Gemeinde, sondern die Kassenärztliche Vereinigung“, so Jürgen Multner. Zwar habe sich die Situation für den Versorgungsbezirk Schopfheim, zu dem auch Maulburg gehört, seit Februar ein wenig entspannt. Früher habe der Bezirk als „überversorgt“ gegolten, erläuterte der Bürgermeister, so dass keine Neuzulassung von Ärzten mehr gestattet wurde. Seit dem Ergebnis der Erhebungen der Kassenärztlichen Vereinigung im Februar 2017 ist die Versorgung unter den Grenzwert des Versorgungsschlüssels gesunken, so dass wieder Platz für eine 50-Prozent-Stelle in der ärztlichen Versorgung besteht.

„Aber die Zeiten haben sich geändert“, erklärte Jürgen Multner weiter. Die gewohnten Arztpraxen seien heute nicht mehr gefragt. Der Trend gehe eindeutig zu Gemeinschaftspraxen, in denen mehrere Ärzte sich Administration und Infrastruktur teilen.

In der Diskussion wurde mehrfach Kritik an dem Verhalten und der Zulassungspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung geübt. Kurt Greiner (FW) sagte, dass selbst Ärzte dem Verfahren einer Neuzulassung kritisch gegenüber stünden. Bruno Sahner (SPD) wies darauf hin, dass zahlreiche Bürger sich nicht nach Schopfheim, sondern nach Steinen orientieren. Aber auch dort sei Anfang des Jahres eine Arztpraxis geschlossen worden. Alle Fraktionen im Gemeinderat waren sich einig, dass es für die Bürger immer schwerer werde, einen Hausarzt zu finden. Kurt Greiner, Bruno Sahner und Erich Potschies (FW) brachten daraufhin bei Bürgermeister Jürgen Multner die Bitte vor, Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in den Gemeinderat einzuladen, damit die Frage der ärztlichen Versorgung mit den zuständigen Fachleuten diskutiert werden kann.

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