Neue Rekorde vermeldete Maulburgs Rechnungsamtsleiter Dietmar Heitz in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit Blick auf die finanziellen Erfolge. Von Anja Bertsch Maulburg. Die „stille Reserve“ der Gemeinde kann um weitere 4,8 Millionen Euro aufgepolstert werden, so dass die Rücklagen zum Jahresende 2016 eine Rekordhöhe von 18 Millionen Euro erreichen. Großen Anteil am positiven Ergebnis haben einmal mehr die Gewerbesteuereinnahmen: Diese stiegen 2015 gegenüber dem ohnehin schon beachtlichen Ansatz um 5,825 Millionen Euro auf 14,725 Millionen Euro - ein Anstieg, den selbst der üppige Geldschübe gewohnte Kämmerer in seinem Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2015 als „exorbitant“ bezeichnete. Der Gemeinderat billigte Rechenschaftsbericht einstimmig. Im Anschluss an die positive Bilanz entbrannte eine Diskussion zwischen Rechnungsamtsleiter Dietmar Heitz und den Gemeinderäten. Freie Wähler-Sprecher Erwin Potschies erinnerte daran, dass der Gemeinderat seit einigen Jahren darum bitte, früher in die Haushaltsplanungen einbezogen zu werden. Während andere Gemeinden ihren Haushalt für das kommende Jahr zum Ende des jeweiligen Vorjahres verabschiedeten, geschehe das in Maulburg immer erst, wenn das Haushaltsjahr bereits laufe. „Das würden wir gerne ein bisschen nach vorne verlegen“, erklärte Potschies, und erhielt in diesem Ansinnen Schützenhilfe von SPD-Sprecher Christian Leszkoswski. Rechnungsamtsleiter Dietmar Heitz schloss das kategorisch aus und argumentierte, dass das frühzeitige Einbeziehen des Gemeinderates zusätzlichen Aufwand in der zum Jahresende ohnehin hektischen Arbeitsphase bedeute. Auch so sei die Zeit für die Erstellung des Haushaltsentwurfes mehr als knapp, zumal die Mittelanmeldungen aus den einzelnen Verwaltungsbereichen sehr spät erst auf seinem Schreibtisch einträfen: „Ich kann mich nicht verreißen“, so Heitz. Tatsächlich sei jetzt bereits abzusehen, dass auch der Haushalt für das Jahr 2017 erst im Frühjahr verabschiedet werden könne. Erwin Potschies wiederum schlug vor, den kompletten Prozess inklusive der Mittelanmeldungen nach vorn zu verlegen, beziehungsweise diese Fristen innerhalb des Rathauses strenger durchzusetzen. Am Ende des Jahres werde im Rechnungsamt tatsächlich „mit ganz hoher Drehzahl gearbeitet“, bestätigte Bürgermeister Jürgen Multner, zeigte gleichzeitig aber Verständnis für das Anliegen der Gemeinderäte, schließlich sei der Haushalt Königsrecht des Gemeinderates. Als Kompromiss schlug Bürgermeister Multner vor, dass der Haushaltsentwurf zum nächsten Mal tatsächlich quasi als Gemeinschaftswerk innerhalb des Finanzausschusses erarbeitet werden solle: Der Ausschuss bekomme dann die rohen „Mittelanmeldungen“ vorgelegt. Dann mache man einen Abend lang zusammen nichts anderes als das, was der Rechner sonst quasi im Alleingang erledige.