Maulburg Zu Fuß rund um Maulburg

Markgräfler Tagblatt
Alpakas auf dem „Sunnehof“ der Familie Krumm in Maulburg. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

BVM: Dorfwanderung findet großen Anklang

Zu Fuß rund um Maulburg ging es kürzlich mit der Bürgervereinigung Maulburg (BVM). Dabei bestand Gelegenheit, sich im lockeren Gespräch über aktuelle Themen zu unterhalten.

Maulburg. Bei herrlichem Wetter konnte BVM-Vorsitzender Sven Klapproth beim Dorfstübli eine fröhliche Schar Interessierter begrüßen. Danach gab Gerhard Speck die Route bekannt und übergab Horst Leber das Wort.

Von ihm erfuhren die Teilnehmer laut Pressemitteilung, dass das Dorfstübli, seit 34 Jahren „D’Stube vo Mulburg“, zuvor 75 Jahre lang einen Kindergarten beherbergte. Der Schopfheimer Architekt Wenner schuf dieses Jugendstilgebäude und auch das heutigen Rathaus.

Märzengärten

Über die Straße „Am Platz“ ging es in die „Märzengärten“. Auch dort konnten die Teilnehmer Interessantes erfahren. Diese heutige geografische Ortsmitte mit dem Gewannnamen „Taubenmatt“ wurde nie bebaut, da früher nach der Schneeschmelze und nach starken Regenfällen große Teile unter Wasser standen, heißt es in einer Pressemitteilung.

1981 entstand im Herzen von Maulburg dank der Aktivitäten von zehn jungen Maulburgern ein beliebter Kinderspielplatz. Zwischen 1957 bis 1962 hatte die Gemeinde in den „Märzengärten“ 7000 Quadratmeter Land gekauft, um hier eine Schule zu bauen. Diese Pläne, erfuhren die Teilnehmer, wurden später verworfen.

Am Platz

„Am Platz 6“ stand bis 1920 das letzte strohgedeckte Haus, erfuhren die Teilnehmer. Das älteste noch stehende Haus wurde 1727 erbaut. „Am Platz“ und die anschließende „Kupfergasse“ bis zum Rathaus und Ochsen bildeten früher Maulburgs Ortsmitte. In der Kupfergasse gab es bis 1962 „s’Sibolde Lade“. Im Nachbargebäude befand sich ab 1794 das Gasthaus „Engel“; danach bis 1965 „Brunners Bauernhof“. Gegenüber stand am ehemaligen Ochsenbach das „Schlachthaus vom Wehrle-Metzger“, unter dessen Vordach Waschstühle zum Wäschewaschen standen.

Rathausplatz

Vorbei an der ehemaligen Bäckerei Café Wagner (heute V-Lounge), dem früheren Lebensmittelladen Arzet, altem und heutigem Rathaus ging es zum Rathausplatz. Dort wurde über die „unendliche Planungsgeschichte“ Rathausplatz - Munistall - Haus Lettenweg 2 gesprochen.

Über den Lettenweg erreichte die Gruppe den „Sonnenhof“ von Familie Krumm. Dort wurden die Alpakas bestaunt. Herbert Roser erzählte etwas über die Herkunft, das Sozialverhalten und den Namen der Tiere. Vom „Sonnenhof“ ging es am Floßkanal entlang zu Maulburgs drittem „Schul- und Lehrerhaus“ und weiter zum Geburtshaus der Maulburger Künstler Strübe und Burte. Auch auf diesem Wegabschnitt berichtete Horst Leber Interessantes über die von 1726 bis 1757 dauernde Flößerei auf dem heute so benannten Floßkanal.

Gässle

Durchs Gässle, dem Baugebiet Brühl, die Neue Straße und die Waldstraße (früher Äckerleweg) ging es zur Baustelle des Wasserkraftwerkes an der Wiese. Gerhard Speck erläuterte einige technische Daten und die voraussichtlichen Kosten. Am Waldparkplatz berichtete Horst Leber von der alten Holzbrücke über die Weise und den früheren Eiskeller.

Turnhalle

Über die Wiesental- und die Webereistraße ging es an Maulburgs erster Turnhalle vorbei zum Gasthaus „Blume“ (früher Blum‘sche Papierfabrik), wo ebenfalls einiges über die Geschichte der Gebäude und der Textilindustrie erzählt wurde.

Die Köchlinstraße, erfuhr die interessierte Schar, hieß früher Bächliweg; dort standen vor 1860 nur vier Häuser „auf der Insel“; später entstand die „Bäckerei Kiefer“, der „erste Konsum“, und eine Zeit lang war in einem Haus das „dritte Maulburger Postamt“ eingerichtet.

Einkehr

Abschließend ging es dann in die Hermann-Burte-Straße zur „Energietechnik Roser“. Dieses historische Gebäude von 1787 wurde dann besichtigt. In gemütlicher Runde und bei guter Verpflegung wurde noch lange über das Gehörte diskutiert.

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