Von Dorothee Philipp Müllheim. Die Volksbank Müllheim feiert in diesem Jahr ihr 140-jähriges Bestehen. Die beiden Vorstandsmitglieder Rudolf Köpfer und Norbert Lange hielten im Rahmen eines Pressegesprächs Rückblick und nutzten den Anlass für einige grundlegende Statements (siehe auch nebenstehenden Bericht). 39 Bürger aus Müllheim und Umgebung gründeten am 19. Juli 1874 einen „Vorschussverein“ unter dem Namen Volksbank Müllheim. Nach einem Jahr hatte dieser Verein 154 Mitglieder und eine Bilanzsumme von 51 800 Mark. Über 35 Jahre lang arbeitete die junge Bank in den Wohnungen der jeweiligen Kassierer, bis man am 14. Juli 1910 ein eigenes Gebäude in der Müllheimer Friedrichstraße beziehen konnte. 1921 eröffnete die Filiale in Badenweiler und 1926 die in Neuenburg. 1968 zog die Volksbank in ihr heutiges Stammgebäude in die Werderstraße um, kurz danach eröffneten die Filialen in Bad Bellingen, Schliengen, Auggen, Buggingen und zwei weitere in Müllheim. Von 1966 bis 1990 ermöglichte ein Bankbus darüber hinaus direkte Bankgeschäfte in den Gemeinden des Einzugsgebiets, die keine eigene Bankfiliale hatten. 1971 fusionierte die Volksbank Müllheim mit der Spar- und Kreditbank Neuenburg, 1992 kam die Raiffeisenbank Ehebachtal dazu. In ihrer bisherigen Geschichte habe die Volksbank Müllheim mit fünf verschiedenen Währungen gearbeitet, erinnerte Köpfer: Begonnen hatte sie mit der deutschen Reichsmark, die 1871 mit der Gründung des zweiten Deutschen Kaiserreichs den badischen Gulden und Kreuzer abgelöst hatte. Ende 1923 kam die Rentenmark in Umlauf, die die katastrophale Inflation beenden sollte. Ein Rentenpfennig hatte den Gegenwert von zehn Milliarden Papiermark. 1924 kam die Reichsmark, 1948 die Deutsche Mark und 1999 der Euro als einheitliche Währung für mittlerweile 17 Länder. Schon 1962 hatte sich die Volksbank Müllheim dem Rechenzentrum der Genossenschaftsbanken (FIDUCIA) angeschlossen, 1985 ging der erste PC ans Netz. Heute werden rund die Hälfte der privaten Konten online geführt. Die technische Entwicklung habe in den 15 Jahren seit der Feier zum 125-jährigen Jubiläum noch einmal an Tempo zugelegt, stellten die beiden Bankdirektoren fest. Um mit ihr Schritt zu halten, lege die Volksbank Müllheim größten Wert auf Mitarbeiterschulungen: jährlich werden rund 350 externe Schulungstage sowie regelmäßige interne Fortbildungen veranstaltet. Die rund 95 Vollzeitstellen werden von 120 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ausgefüllt, von denen etwa ein Drittel in Teilzeit arbeitet. Die Volksbank Müllheim sei auch 2014 auf einem guten Weg, die Planziele seien, was die Halbjahresbilanz zeige, bisher gut eingehalten worden, und man sei positiv gestimmt, informierten Köpfer und Lange.