Müllheim Ärger um Lärmschutz

Weiler Zeitung
Die Umsetzung des Lärm-Vollschutzes entlang der Neubaustrecke der Bahn im Markgräflerland war Thema des jüngsten Treffens von Christoph Hoffmann, Jochen Haußmann, Astrid Siemes-Knoblich, Fritz Deutschmann und Markus Flandi (Parlamentarischer Berater, von links). Foto: D. Philipp Foto: Weiler Zeitung

Rheintalbahn: Jochen Haußmann zu Besuch in Müllheim

Müllheim (do). Der Diskussionsbedarf zur Umsetzung der Ausbaupläne für die Rheintalbahn im Bereich zwischen Hügelheim und Schliengen ist noch lange nicht erschöpft. Jetzt stehen Zweifel im Raum, ob das für den inzwischen gesetzlich zugesagten Vollschutz avisierte Lärmschutzbauwerk technisch überhaupt machbar ist. Das wurde gestern deutlich beim Besuch des stellvertretenden Fraktionssprechers der FDP-Fraktion im Stuttgarter Landtag, Jochen Haußmann, der auf Einladung des Bad Bellinger Bürgermeisters und FDP-Bundestagskandidaten Christoph Hoffmann gekommen war.

Zum Abschlussgespräch im Müllheimer Rathaus waren auch die Bürgermeisterin von Müllheim, Astrid Siemes-Knoblich, der Bürgermeister von Auggen, Fritz Deutschmann, der Ortsvorsteher von Hügelheim, Martin Bürgelin, und Vertreter des Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland (BBM) anwesend.

Haußmann sprach von einer großen Herausforderung in Bezug auf die technische Machbarkeit des Lärm-Vollschutzes, wie ihn der Bund inzwischen verbindlich auch für das Markgräflerland zugesagt habe. Denn die Galeriewände, die bisher noch nirgends gebaut wurden, seien „richtige Stahlbauwerke, die man hinterfragen muss“. Nicht nur wegen ihrer zerschneidenden Wirkung auf die Landschaft, sondern auch wegen ihrer Haltbarkeit und Wartungsbedürftigkeit.

Für die Umsetzung des Lärm-Vollschutzes müsse der derzeitig gültige Planfeststellungsbeschluss geändert werden. Die neue Planfeststellung erfordere mindestens drei weitere Jahre. In dieser Zeit lohne es sich, den gefassten Beschluss auf seine technische Umsetzbarkeit zu hinterfragen. Überdenken müsse man auch die Zielvorgabe von ICE-Geschwindigkeiten bis 250 Kilometer pro Stunde.

Für die unter dem Dach der IG BOHR zusammengefassten Bürgerinitiativen äußerte deren Vorsitzender Roland Diehl Bedenken, ob der vom Bundestag beschlossene „Vollschutz für alle“ im Markgräflerland mit den Galeriebauwerken umsetzbar ist. Er nannte die vom BBM erarbeitete Lösung für eine Tieflage oder Teiltieflage eine plausible technische Alternative zu den Galeriewänden.

Haußmann versprach, dass die FDP aufgrund der neuen Erkenntnisse einen entsprechenden Antrag im Landtag stellen und auch die anderen Fraktionen einbinden wolle.

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