Müllheim Als Schulstandort nicht geeignet

Weiler Zeitung
Nicht als Schulstandort geeignet: Das leer stehende Bürogebäude des Postverteilerzentrums im Müllheimer Gewerbegebiet. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Gewerbegebiet: Gemeinderat lehnt Bauanträge der FES für eine Nutzungsänderung eines Bürogebäudes ab

Von Dorothee Philipp

Die Freie Evangelische Schule (FES) Lörrach kann nicht damit rechnen, im Müllheimer Gewerbegebiet eine Schule einzurichten. Vorgesehen war dazu, das inzwischen leer stehende Bürogebäude des Postverteilerzentrums in der Hacher Straße 7 umzubauen.

Müllheim. Der Gemeinderat lehnte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig eine entsprechende Änderung des seit 2008 geltenden Bebauungsplans ab und folgte damit dem Vorschlag der Verwaltung. Abgelehnt hatte der Bauausschuss bereits im März Bauanträge der FES für eine Nutzungsänderung des Gebäudes. Es liegt im Gewerbegebiet zwischen B 3 und der Bahnlinie. Hauptgrund der Ablehnung ist aus Sicht der Verwaltung, dass der geplante Standort für eine allgemeine Schule nicht geeignet ist, weil er weit von den Wohngebieten entfernt liegt.

Die Schulwege dorthin seien problematisch. Da die Kommunen verpflichtet sind, Schul- und Radwegeplanungen zu erstellen und sichere Schulwege auszuweisen, würde das in diesem Fall schwierig werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Im Fall einer „besonderen Gefahr für den Schulweg“ könnte sogar ein Anspruch auf Schülerbeförderung erhoben werden, unabhängig von der sonst geltenden Mindestentfernung von drei Kilometern.

Die seit 30 Jahren bestehende FES ist mit aktuell 2100 Schülern an fünf Standorten ein Erfolgsmodell, wie Uwe Steinebrunner, der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins darstellte. Deswegen sei auch bereits über eine mögliche Erweiterung des geplanten Objekts nachgedacht worden. Dem hielten Mitglieder des Gemeinderats entgegen, dass auch einige Firmen in der Umgebung Erweiterungspläne haben und hier möglicherweise in Zukunft Interessenskonflikte entstehen könnten. Trotzdem müsse man sich mit der Standortsuche befassen, sagte Michael Herbstritt (CDU-Fraktion). Die Präsentation der FES zeige, dass Privatschulen im Trend sind, obwohl dafür Schulgeld aufgebracht werden muss.

Die FES betreibt in Müllheim bereits eine Grundschule mit 31 Kindern und einen Kindergarten auf dem Areal der Freien Christengemeinde auf der Breite. Die Erweiterung sei auch von Müllheimer Schülereltern beantragt worden, berichtete Steinebrunner.

Obwohl die Schule sich eine evangelische nennt, sei sie in ihrem Konzept unabhängig von der Konfession dem christlichen Glauben verpflichtet auf der Grundlage des apostolischen Glaubensbekenntnisses aller Christen dieser Welt. 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Lörrach seien katholisch, vereinzelt würden sogar muslimische Eltern ihre Kinder in die FES schicken, weil dort prinzipiell religiöse Werte vermittelt würden. Die FES ist Mitglied im Verbund „Evangelisches Schulwerk“, aber nur auf partnerschaftlicher Ebene ohne Abhängigkeit.

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