Von Dorothee Philipp Müllheim. Ein größeres Hotel für Geschäftsleute und Durchreisende in der Müllheimer Innenstadt steht schon lange auf dem Wunschzettel des Tourismusdezernats. Mit dem Verkauf des Alten Spitals an die Investorengruppe „Altes Spital GbR“, den der Gemeinderat jetzt absegnete, ist dieser Plan in greifbare Nähe gerückt. Das Gebäude mit seiner markanten Fassade, Baujahr 1846/47, wurde bis 1958 als Spital genutzt und beherbergte seit 1974 das Jugendzentrum, bis dieses in die „Nudli“ in der Bärenfelsstraße umzog. Die Investoren werden die Auflagen des Denkmalschutzes erfüllen und die Fassade erhalten. Auf der Südseite soll jedoch ein kubischer Anbau für 20 Hotelzimmer entstehen. Weitere neun Gästezimmer werden im Altbau untergebracht. Hotelzimmer und Restaurant Im Erdgeschoss des Altbaus soll das Restaurant mit 130 Quadratmetern Platz finden, im Obergeschoss wird es einen Tagungsraum und Seminarräume geben. Die Investoren wollen sich beim Betriebskonzept an das erfolgreiche Vorbild des Heitersheimer „Ox“ mit Hotel, Café, Bar und Restaurant halten, dessen Inhaber Andreas Höfler zur GbR gehört. Man habe unter Abwägung aller Aspekte mit dieser Lösung einen guten Weg gefunden, erklärte Stadtbaumeister Hartmut Klein dem Bauausschuss, in dem der Bauantrag behandelt wurde. Nicht allen gefiel die wuchtige, bis zum Dachtrauf des Altbaus reichende Kubatur des Anbaus. Auch Architekt Siefert, unabhängiges sachkundiges Mitglied im Ausschuss, meinte, ein Geschoss weniger würde dem Erscheinungsbild gut tun. Demgegenüber aber stehen wirtschaftliche Überlegungen. „Das muss für die Investoren auch bewirtschaftbar sein“, betonte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich. Bei den Vorverhandlungen habe man schon an allen Ecken gezupft und austariert, die jetzige Lösung sei das Ergebnis davon. Längere Diskussionen gab es um die Stellplätze: Die Stadt hat den Investoren angeboten, auf der Südseite einen Gästeparkplatz für etwa 20 Fahrzeuge anzulegen, der von der Feuerwehreinfahrt her erschlossen wird. Hier wollen die Investoren für 16 Stellplätze eine Ablösesumme von 8000 Euro pro Platz bezahlen, die restliche Parkplätze, die baurechtlich für einen Betrieb dieser Größe nachgewiesen werden müssen, befinden sich auf dem Grundstück im Bereich der Hauptstraße. Dies sei aber eine Interimslösung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Bebauung des Klemmbachareals beginnt, betonte der Beigeordnete und Stadtkämmerer Günter Danksin. Dann müsse eine neue Lösung gefunden werden. Wie lange das dauert, sei derzeit aber noch nicht absehbar. Das Hotel mit Restaurant im Alten Spital bringe der Stadt eine „Rendite jenseits von Euro und Cent“, betonte die Bürgermeisterin. Es sei besser, ein Baudenkmal zu nutzen anstatt es dem Verfall preiszugeben. Dass die Hotelgäste nicht direkt vor der Haustür parken können, sei in urbanen Zentren nicht ungewöhnlich, und Müllheim sei eine Stadt mit „urbanen Strukturen“.