Müllheim Badeverbot für Miss Piggy

Weiler Zeitung
Musste draußen bleiben: Miss Piggy bekam mit ihrem Floß Badeverbot von der Wasserschutzpolizei. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Rheinregatta: Wasserschutzpolizei verbietet große Wassergefährte / Enttäuschung

Große Aufregung beim Start der Rheinregatta von Neuenburg nach Grißheim: Die Wasserschutzpolizei verhängte ein Badeverbot für Miss Piggy und Co.

Neuenburg-Grißheim. Es hätte eine gemütliche Bootsfahrt von Neuenburg nach Grißheim werden sollen. Zur fünften Auflage der Rheinregatta des Vereins Grißheim aktiv hatten sich zehn Gruppen angemeldet, darunter auch einige originelle Wassergefährte. Während Kanadier, Schlauch-, Bade- und Faltboote problemlos starten durften, verbot ein Beamter der Wasserschutzpolizei aus Breisach/Vogelgruen, die großen Wassergefährte zu Wasser zu lassen, da die vom Verein zuvor eingeholte Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamts nur Kleinfahrzeuge zuließ und Flöße ausdrücklich von der Genehmigung ausgeschlossen waren.

Enttäuschung bei Teilnehmern und Veranstaltern groß

Die Enttäuschung war dementsprechend groß, sowohl bei den Teilnehmern, die ihre mit viel Aufwand gebauten Wassergefährte nicht zu Wasser lassen durften, als auch bei den Veranstaltern.

Was ist ein Floß?

„Es steht tatsächlich in der Genehmigung drin, dass keine Flöße erlaubt sind“, erklärten die Vorsitzenden des Vereins Grißheim aktiv, Ute Rong und Alexander Faller, auch bei den früheren Veranstaltungen schon. Allerdings sei dies bei der ersten Veranstaltung vor zehn Jahren so kommuniziert worden, dass damit zusammengebundene Flöße aus Baumstämmen gemeint seien, die, wenn sie auseinanderfallen, das Stauwehr in Breisach beschädigen könnten.

„Wir werden mit dem Wasser- und Schiffartsamt jetzt genau klären, was ein Floß ist und was nicht“, betonte Rong.

70 Arbeitsstunden und knapp 500 Euro in Miss Piggy investiert

Enttäuscht waren insbesondere Mona Kirsch und ihre Schwester Nicola Thomas mit ihren drei Töchtern. Die fünf Damen hatten sich knallgrün als Kermit der Frosch kostümiert und eine gut drei Meter hohe Miss Piggy aus Pappmaché auf ihrem Floß befestigt. „Wir haben vor gut sechs Wochen mit dem Bau begonnen, rund 70 Arbeitsstunden und knapp 500 Euro an Material investiert“, berichteten Thomas und Kirsch. Vor allem ihre Männer hätten sich beim Bau mächtig ins Zeug gelegt.

Es werde alles kaputt gemacht, meinten die beiden auch mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement seitens der Organisatoren, aber auch der Teilnehmer.

Lange Gesichter gab es auch bei den zahlreichen Schaulustigen, die auf den Treppen am neugestalteten Neuenburger Rheinufer auf die originellen Wassergefährte gewartet haben. Einen kleinen Trost gab es indes; zumindest Miss Piggy werden sie nochmal zu Gesicht bekommen: Beim Neuenburger Fasnachtsumzug im nächsten Jahr, haben die Familien Kirsch und Thomas schon angekündigt.

Die „erlaubten“ Boote samt der Waidlinge aus den vier Neuenburger Ortsteilen kamen unbeschadet an der Nato-Rampe in Grißheim an.

Begleitet wurden diese von Rettungsschwimmern und Strömungsrettern der Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Diese war mit insgesamt 16 Helfern im Einsatz, um die Veranstaltung abzusichern.

Die eigentlich vorgesehenen Preise für die originellsten Boote wurden als Trostpreise an die Gruppen vergeben, die auf dem Trockenen bleiben mussten.

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