Müllheim Dachstuhlbrand in der Innenstadt

Weiler Zeitung
 Foto: Volker Münch

Müllheim. An der Kraftgasse in Müllheim ist ein Großaufgebot der Feuerwehren

Von Volker Münch

Riesige Rauchschwaden zogen bereits durch die Müllheimer Innenstadt, als das Feuer in einem Gebäude an der Krafftgasse um kurz vor 10.30 Uhr über den Notruf 112 gemeldet wurde. Beim Eintreffen der Feuerwehr wütete bereits im Innern des alten Hauses das Feuer vom Dachstuhl bis ins Erdgeschoss, die ersten Flammen schlugen meterhoch aus dem Dach und den Fenstern.

Die eng an das Brandobjekt gebauten Nachbarhäuser konnten von der Feuerwehr ohne vermutlich ohne nennenswerte Schäden gehalten werden.
Das Feuer wurde wohl von Passanten sehr spät wahrgenommen. Zum Zeitpunkt des Notrufes stand schon eine beträchtliche Rauchsäule über der Krafftgasse, die von Windböen immer weiter durch die Innenstadt getrieben wurde. Am Brandobjekt sekbst war der Rauch zeitweise so dicht, dass man das Haus fast nicht sehen konnte. Weil die sich ausbreitenden Rauchgase sehr giftig sind, wurde die Einsatzstelle von der Polizei weiträumig abgeriegelt, Wohnungen und Geschäfte in unmittelbarer Nähe evakuiert.

 Die besondere Enge in der Krafftgasse stellte die Feuerwehrleute der Gesamtwehr Müllheim vor eine große Herausforderung. Mit Riegelstellungen wurden die Nachbarhäuser geschützt, während die ersten Atemschutzgerätetrupps ins Haus eindrangen.   Weit kamen sie allerdings nicht: Als sie ins Dachgeschoss vorrücken wollten und sich durch die Flammen im Erdgeschoss einen Weg gebahnt hatten, kam es zu mehreren „Flash over“, also  Rauchgasdurchzündungen, die sich explosionsartig entluden und die von einer unheimlich hohen Hitze begleitet waren.
Mittlerweile waren die meisten Abteilungen der Ortsteile vor Ort, die Mannschaft der Hügelheimer Feuerwehr sorgte für den Brandschutz für die Stadt. Die Sorge, eine Anwohnerin könnte sich noch im Haus in Lebensgefahr befinden, hatte sich nicht bestätigt. Sie hatte noch vor dem Brand das Haus zum Einkaufen verlassen.
Vor Ort waren auch Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich, kurz darauf auch Beigeordneter Günter Danksin und der für die Feuerwehr zuständige Hauptdezernent Dominik Fröhlin.

Gerätewagen liefert Atemschutzgeräte

Kreisbrandmeister Alexander Widmaier und sein Stellvertreter Andreas Grozinger beobachteten den Einsatz. Beide waren voll des Lobes für die geleistete Arbeit.  Auch Siemes-Knoblich freute sich über die ausgezeichnete Arbeit ihrer Feuerwehr und war beeindruckt.

Um die Atemschutzgeräteträger zu entlasten, eilte eine Einsatzmannschaft der Neuenburger Feuerwehr zu Hilfe. Um die Einsatzkräfte mit frischen Atemschutzgeräten zu versorgen, rückte auch der Gerätewagen Atemschutz des Landkreises aus Ihringen an. Unterstützung fanden die Feuerwehrleute auch vom DRK, das mit zwei Rettungswagen, einem Notarzt und einer Versorgungseinheit vor Ort war. Sie versorgte auch auf Bitte der Bürgermeisterin die  Anwohner, für die im Bürgerhaus der große Saal geöffnet wurde. Dort war auch eine  Infostelle der Verwaltung eingerichtet worden. Für die betroffenen Bewohner des zerstörten Hauses hatte die Stadt bereits eine Notunterkunft organisiert.

Über die Brandursache konnten weder Polizei noch Feuerwehr bisher Stellung nehmen, weil man der Untersuchung nicht vorgreifen wollte. Ein Statiker nahm das gebäude in Augenschein und empfahl, das in Holzrahmenbauweise erstellte alte Haus im Bereich Erdgeschoss zu stabilisieren. Das Technische Hilfswerk (THW) aus Müllheim und Breisach übernahmen die Aufgabe, um das Haus zumindest begrenzt begehbar zu machen.  Wo bei Messungen keine Schadstoffe nachweisbar waren, konnten die Anwohner im Laufe des späten Nachmittags wieder in die Häuser zurückkehren.
Der Schaden an dem Gebäude, das vermutlich abgerissen werden muss, wird von der Polizei vorläufig auf bis zu 200 000 Euro geschätzt. Insgesamt waren rund 110 Einsatzkräfte eingebunden.

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