Müllheim-Hügelheim (do). Um einmal konkret zu zeigen, welche Flächen der so genannte Hügelheimer Knoten beim Bau der neuen Rheintalbahntrasse verbrauchen würde, hatte das Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland (bbM) gestern zu einem Ortstermin an die Zienkener Brücke bei Hügelheim eingeladen. Der entsprechende Bereich war mit Baustellenbändern markiert, außerdem stand eine Tafel in der Höhe der zu erwartenden Überwerfungsbauwerke im Acker. Der BLHV nutzte diesen Anlass, um mit einem Konvoi aus rund 40 Traktoren gegen die Pläne der Bahn zu protestieren, die für die Landwirte einen enormen Verlust von wertvollem Ackerland und eine Verschlechterung des Kleinklimas bedeuten. Das freundliche Wetter sorgte zusätzlich für lebhaften Zulauf. So versammelten sich gegen 13 Uhr rund 500 Interessierte in der nahe gelegenen Festhalle, wo das bbM auf Stellwänden seine Vorschläge im Detail präsentierte. Diese so genannte „Beste Lösung“ stellte dann Gerhard Kaiser von der Bürgerinitiative MUT in einem Vortrag vor. Unter den Zuhörern waren der CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Schuster, die beiden Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich (Grüne) und Christoph Bayer (SPD) sowie die Bürgermeisterin von Müllheim, Astrid Siemes-Knoblich, und Auggens Bürgermeister Fritz Deutschmann. Demoaktion: Wieviel Fläche braucht Hügelheimer Knoten bbM-Vorstandsmitglied Stephan Kritzinger schloss aus der Tatsache, dass das Planfeststellungsverfahren noch nicht abgeschlossen und der betreffende Planungsabschnitt auch noch nicht, wie angekündigt, geteilt wurde, dass die Argumente der Region in der Politik langsam Gehör finden. „Wir sind bereit zum Dialog“, appellierte er an Verkehrsminister Dobrindt und Bahnchef Grube. Mit den derzeit vorliegenden Plänen der Bahn sei man nicht einverstanden, obwohl man die Ertüchtigung der Strecke und die Verlagerung von Verkehr auf die Schiene grundsätzlich begrüße. „Lassen Sie uns eine bessere Lösung als die Antragstrasse finden“, sagte Kritzinger unter Beifall des Saales. Vor vorschnellem Optimismus warnte Armin Schuster. „Vor Ihnen steht ein Haltinger“, erinnerte er an die erfolglosen Bemühungen, für den Bauabschnitt Haltingen eine bessere Lösung zu finden. Damals sei die Zeit das entscheidende Problem gewesen, denn der diplomatische Druck aus der Schweiz sei enorm. Er riet den Beteiligten, neben dem Kampf um die „Beste Lösung“ die anderen, zwar zugesagten, aber noch nicht beschlossenen Vergünstigungen wie Abschaffung des Schlienenbonus für diesen Abschnitt, lärmmindernde Maßnahmen am Gleiskörper oder die niveaufreie Verknüpfung der Gütertrasse nicht aus den Augen zu verlieren, sonst könne es sein, dass man am Ende ohne alles dastehe. Er werde sich dafür einsetzen, dass die „Beste Lösung“ von der Bahn bewertet wird, versprach Schuster, wofür er großen Beifall erhielt. Schuster: Auf die beiden Verkehrsminister kommt es an Dass die bbM-Planung inzwischen auch von der den ganzen Ober- und Hochrhein abdeckenden Dachinitiative IG BOHR befürwortet wird, verleiht ihr zusätzliches Gewicht. Wenn die IG BOHR etwas sage, bedeute das für die Politik: „Achtung, da ist was dran“, sagte Schuster. Der Bundestagsabgeordnete machte aber auch klar, dass es ausschließlich am Land liegt, die Umsetzung dieser Forderungen bei Bund und Bahn zu betreiben. Auf Dobrindt und Hermann, die beiden Verkehrsminister, komme es an. Die Hügelheimer Veranstaltung nötigte Armin Schuster einigen Respekt ab: „Kompliment, das ist wirklich eine Nummer heute“, rief er dem Saal zu.