Glückliche Gesichter, aber auch das eine oder andere verstohlene Tränchen der Enttäuschung gab es am Wochenende bei den Wertungsspielen des Markgräfler Jugendmusikwettbewerbs der Kulturstiftung der Sparkasse Markgräflerland. Von Dorothee Philipp Müllheim. Ausgelobt war er in diesem Jahr für die Kategorien Klavier solo sowie Ensemblespiel von gleichen und gemischten Blasinstrumenten und gleichen und gemischten Streichinstrumenten. Diese Wertungsspiele, die öffentlich sind – die Zuhörer sollten allerdings besonders rücksichtsvoll sein – sind ein Geheimtipp für Musikfreunde. Denn das dargebotene Niveau hat vielfach Profiqualitäten, der Querschnitt der Musikepochen reicht von der Renaissance bis in die Moderne, die gespielten Stücke sind spannend und abwechslungsreich. Thomas Oertel, Leiter der Jury aus erfahrenen Musikpädagogen, war begeistert von der Rekordzahl der Teilnehmenden: Insgesamt 90 Kinder und Jugendliche zeigten in 52 kleinen Einzelkonzerten von zehn bis zwanzig Minuten Dauer ihr Können allein oder im Ensemble. Das Niveau steige, insbesondere in den Fächern Klavier und Violine stetig an, sagte Oertel unserer Zeitung. Dabei seien die Kinder und Jugendlichen nicht nur technisch, sondern auch musikalisch auf einem sehr reifen Niveau. Das lasse sich durchaus verallgemeinern, sagte Oertel, der auch Vorsitzender der Jury im Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ ist. Was ihm dagegen etwas Sorge macht, ist die Ausdünnung der Teilnehmerzahlen in der Altersgruppe IV der 17- bis 21-Jährigen. Als Gründe sieht er hier die gestiegenen zeitlichen Anforderungen der Schule sowie die Ablenkung durch die allgegenwärtigen sozialen Medien. Vor allem für die, die im Ensemble spielen, wird die Terminvereinbarung zum gemeinsamen Üben mit jedem weiteren Jahr zu einer größeren Herausforderung, hat Oertel beobachtet. „Aber diejenigen, die dabeibleiben, bringen dann auch etwas“, lobt er. In den Wettbewerben am stärksten besetzt sind nach Oertel die Altersgruppen II und III (elf bis 13 und 14 bis 16 Jahre). Der Markgräfler Jugendmusikwettbewerb wird von vielen genutzt als Generalprobe für „Jugend musiziert“. Denn wer sich dort profiliert, hat eine Eintrittskarte für eine Profi-Karriere so gut wie sicher. Und in diesem Jahr bietet die Sparkassenstiftung wieder im Januar für die Besten des Wettbewerbs Meisterkurse an. „Dieser Wettbewerb hat Referenzklasse, so etwas müsste es bundesweit geben“, lobte Oertel die Organisatoren von der Sparkassenstiftung. Nicht nur die hochkarätige Jury und die Vorspielbedingungen machen das besondere Image aus, sondern auch die perfekte Betreuung der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer oft nicht minder aufgeregten Lehrer und Eltern durch die beiden Sparkassen-Mitarbeiterinnen Astrid Teuber und Christine Hartwig. n  Die Preisträger stellen sich am 9. Dezember in einem Preisträgerkonzert in der Müllheimer Martinskirche vor.