Von Volker Münch Müllheim. Die Zahl der Straftaten im Dienstbezirk des Polizeireviers Müllheim ist weiter gestiegen: Im Jahr 2014 waren es 5254 Straftaten, im Jahr davor registrierte das Polizeirevier noch 4899 Taten. Hier spielen die 278 Wohnungseinbrüche eine bedeutende Rolle, die im Jahresvergleich gegenüber 2013 noch einmal deutlich angestiegen waren. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik hervor. Weil vermehrt Straftaten in Bereichen wie Fahrraddiebstahl und Wohnungseinbruch mit geringem Aufklärungspotenzial bearbeitet wurden, sank die Aufklärungsquote von 53,4 auf 51 Prozent, berichtete der Leiter des Polizeireviers, Dieter Seywald. Wie aber ist es um die Kriminalität im Vergleich zu den Landkreisen bestellt" Mit der Häufigkeitsziffer, einem Parameter für die Vergleichbarkeit, werden auf 100 000 Einwohner die Zahlen der Straftaten hochgerechnet. Und da fällt das Ergebnis für den Revierbereich ebenfalls durchwachsen aus. Mit einer Zahl von 5922 liegt der Revierbereich über den Werten des Landesschnitts und des Landkreises, aber deutlich unter der Häufigkeit im Landkreis Lörrach (8663) und in der Stadt Freiburg (12392). Neuenburg und Müllheim an der Spitze Heruntergebrochen auf die Gemeinden im Revierbereich nehmen Neuenburg mit 9394 und Müllheim mit 7668 die Spitzenpositionen unter den 13 Gemeinden ein. In der Realität sind das 1415 Straftaten in Müllheim und 1100 in Neuenburg, die von den Beamten bearbeitet wurden. Dazu zählen auch registrierte Straftaten, die von Zoll, Bundes- und Autobahnpolizei und weiteren Strafverfolgungsbehörden bearbeitet wurden. „Das liegt besonders im Fall von Neuenburg an der Grenzlage und der Autobahn, die über die Neuenburger Gemarkung führt“, erklärte Seywald. Die Spitzenposition unter den Delikten machen die Diebstähle aus (fast 48 Prozent). Das sind im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozent mehr. Auf Rohheitsdelikte entfallen elf Prozent, auf Vermögens- und Fälschungsdelikte 15 Prozent. Kopfzerbrechen bereiten den Polizeibeamten nach wie vor die Wohnungseinbrüche. Mit 278 Fällen fiel die Bilanz noch einmal höher aus. 2012 waren es noch 94, ein Jahr später verdoppelte sich die Zahl auf 203 Einbruchsdiebstähle. Mit großem Engagement stemmen sich die Polizeibeamten gegen diese Form von Verbrechen. „Wir kämpfen zunehmend gegen grenzüberschreitend organisierte Täterbanden an“, erklärte der Leitende Polizeihauptkommissar. Um die Fahndungsarbeit zu optimieren, habe man eine eigene Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen. Die Kriminaltechnik untersuche mittlerweile jeden Tatort und versuche, DNA-Spuren zu sammeln. Zudem zeigt man Präsenz: Dazu werden zusätzliche Kräfte der Bereitschaftspolizei auf die Straße geschickt. „Wir ermuntern die Bürger weiterhin, jede Beobachtung und Wahrnehmung mitzuteilen“, betont Seywald. Es gab auch erste Erfolge, trotz gestiegener Einbruchszahlen: Mithilfe der DNA-Auswertung konnten einer festgesetzten albanischen Tätergruppe 16 Einbrüche im Revierbereich nachgewiesen werden. Dieter Seywald zeigte sich verhalten optimistisch: „Unsere Maßnahmen scheinen langsam zu greifen.“ Das belegen auch die Zahlen im neuen Jahr bis zum Tag der Pressekonferenz am Dienstag: Die Zahl ging von über 90 im ersten Quartal 2014 auf nun mehr 33 Einbrüche zurück. Organisierte Banden Organisierte Banden würden meist von Hintermännern gelenkt. „Es gibt aber auch örtliche Täter, die in Wohnungen einsteigen“, so Seywald. Ein weiteres Thema: Straftaten gegen Polizeibeamte. Heftige Beleidigungen, Widerstand und Körperverletzungen summierten sich im abgelaufenen Jahr auf 45 Fälle. „Der Respekt vor den Polizisten ist deutlich gesunken“, bedauert Seywald.