Müllheim Glatteis: Erhöhte Sturzgefahr

Weiler Zeitung
Ein Sturz kann schwerwiegende Folgen haben. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Prophylaxe: Insbesondere Ältere gefährdet / Arzt gibt Tipps

Markgräflerland. Klirrende Kälte sorgt im Markgräflerland aktuell nicht nur für kalte Nasen: Gerade für ältere Menschen stellt sie eine enorme Herausforderung dar. Wie lassen sich bei diesen Witterungsverhältnissen Stürze auf glatten Wegen am besten vermeiden? Dr. Hartmut Ehrle-Anhalt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Geriatrie und Neurologie der Helios-Klinik Müllheim, gibt Tipps, wie man sich davor schützen kann.

Etwa ein Drittel der Menschen über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr. Für die Betroffenen kann das schwerwiegende Folgen haben bis hin zu lebenslanger pflegerischer Betreuung. Häufig ist die schwindende Muskelkraft der Beine oder eine Gleichgewichtsstörung der Auslöser für Unsicherheiten beim Gehen und damit ursächlich für einen Sturz. „Glatteis bringt diese Menschen zusätzlich in eine sehr schwierige Situation, die nicht unterschätzt werden darf“, warnt Ehrle-Anhalt. „Grundsätzlich ist Bewegung an der frischen Luft immer hilfreich. Bei Glatteis empfehle ich älteren Menschen jedoch ausnahmsweise: Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn es sich nicht vermeiden lässt und nehmen Sie Hilfe in Anspruch.“

Wer das Haus tatsächlich verlassen muss, sollte unbedingt auf sicheres Schuhwerk mit gutem Profil achten. Zusätzlich können „Spikes“ getragen werden und für mehr Halt sorgen. Hilfreich sei außerdem der Einsatz von Walking-Stöcken oder eines Gehstocks, erklärt Ehrle-Anhalt. Wer einen Rollator benutzt, sollte überprüfen, ob dieser mit Profilrädern ausgestattet werden kann – denn auch die fahrbaren Gehhilfen können bei Glatteis wegrutschen. Darüber hinaus machen Reflektoren an der Kleidung und ein Fahrradlicht am Rollator andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam. Wichtig ist auch das Benutzen von Hilfsmitteln, wie Brille oder Hörgerät, um sich ganz auf den Weg zu konzentrieren.

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Sturz, gilt: „ Schützen Sie vor allem den Kopf, indem Sie sich gut mit den Händen abstützen. Falls Sie rückwärts fallen, ist es hilfreich, das Kinn in Richtung Brust zu drücken“, rät der Chefarzt. Sich aus Angst vor einem möglichen Sturz generell weniger zu bewegen, ist allerdings kontraproduktiv. Denn wer aufhört, körperlich aktiv zu sein, hat ein deutlich höheres Risiko zu stürzen. „Ein entsprechendes, moderates Bewegungstraining ist deshalb ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Sturzprophylaxe und kann im Winter sogar bequem zuhause stattfinden“, rät Ehrle-Anhalt.

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