Müllheim Große Mehrheit ist für Verlagerung

Weiler Zeitung
Wird durch den Kreistagsentscheid der Berufsschulstandort Müllheim geschwächt? Die Mehrheit des Kreistags sieht das nicht so, wie sich am Montag zeigte. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Berufliche Schulen: Einige Bildungsgänge sollen von Müllheim nach Bad Krozingen wandern

Vorbehaltlich der Zustimmung der Kultusministerin wird Bad Krozingen Berufsschulstandort: Mit großer Mehrheit stimmte der Kreistag am Montag einem entsprechenden Antrag zu, in dem es um eine Teilverlagerung von beruflichen Bildungsgängen von Müllheim nach Bad Krozingen geht.

Müllheim. Die Kurstadt war, wie berichtet, mit einer sechsstelligen Planungssumme in Vorlage gegangen. Jetzt dürfte das jahrelange Tauziehen beendet sein.

Nach einer hitzigen Debatte, bei der Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich noch einmal alle Argumente für einen Verbleib der Beruflichen Schulen in Müllheim aufgeführt hatte, war das Abstimmungsergebnis mehr als deutlich: 56 Mitglieder des Gremiums stimmten für den Antrag des Landkreises, elf waren dagegen, ein Mitglied enthielt sich der Stimme. Die Ratsmitglieder der acht Kommunen, die in einem Brief an Landrätin und Kultusministerin für eine Neubewertung und Stärkung Müllheims als Schulstandort unterschrieben hatten, stimmten gegen den Verwaltungsvorschlag, die Mehrheit dafür. Den Antrag von Siemes-Knoblich auf Vertagung der Entscheidung lehnte das Gremium ab.

Die Kreisverwaltung wird nun beauftragt, die Profile der künftigen Berufsschule nach einer Empfehlung des Kultusministeriums so anzupassen, dass der Neubau in Bad Krozingen genehmigt werden kann. Die Empfehlungen hatte das Kultusministerium selbst dem Landkreis an die Hand gegeben, nachdem man sich in Stuttgart zu Gesprächen getroffen hatte.

Danach zeichnet sich jetzt ab, dass die Bildungsgänge mit sozialpädagogischem Profil nach Bad Krozingen verlagert werden sollen, während für Müllheim neue Ausbildungsgänge in den Sparten Weinbau und Touristik ins Gespräch gebracht wurden. Nach Sicht der Landrätin verbessert die jetzige Entscheidung beide Standorte, die sie künftig zu „Kompetenzzentren“ entwickeln will.

Mittlerer Standort wird zu zwei kleineren

Siemes-Knoblich dagegen gab zu bedenken, dass jetzt aus einem mittleren Berufsschulstandort zwei kleinere gemacht werden sollen. Die Absichtserklärungen der Politik für neue Bildungsgänge in Müllheim sieht sie vor allem mit Blick auf die zu erwartenden Schülerzahlen skeptisch. Ihr fehlten momentan die Garantien, auf deren Basis eine solche Entscheidung getroffen werden könne, sagte sie.

Rückendeckung für ihren Standpunkt hatte sie unter anderem auch von den Bürgermeistern der südlichen Nachbarkommunen von Müllheim bekommen, die bereits zum Landkreis Lörrach gehören. Von hier kommt ein großer Teil der Berufsschüler nach Müllheim. Auch die Lörracher Landrätin Marion Dammann hatte den Müllheimer Standpunkt geteilt. Staufens Bürgermeister Michael Benitz dagegen hatte Bürgermeisterin Siemes-Knoblich nach ihrer Rede als „rückwärts gebürstet und starrsinnig“ kritisiert.

Die Müllheimer Kreisrätin Dora Pfeifer-Suger (Grüne) kritisierte, dass die Beruflichen Schulen in Müllheim am wenigsten von Schülern aus Bad Krozingen besucht werden. Dass man einen Teil trotzdem nun dorthin verlagern will, kann sie nicht nachvollziehen. Die Schüler hätten in dieser Standort-Diskussion überhaupt keine Rolle gespielt.

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