Müllheim. Der seit 13 Jahren in Müllheim lebende Künstler Wolfgang Faller kann sich über mangelnde Aufmerksamkeit für sein Werk nicht beklagen, ist er doch in diesem Jahr fast zeitgleich in mehreren Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Ob in Museen in Salerno, Bozen, dem niederländischen Jheronimus Bosch Art Center, dem Andy Warhol Museum in der Slowakei, oder in einem japanischen Museum in Nagano; dieser Sommer hat es in sich, denn insgesamt hat er acht Termine wahrzunehmen, und für 2017 stehen bereits große Einzelausstellungen im Terminkalender. „Für mich ist das eine außergewöhnliche Herausforderung“, sagt Faller, weil die meisten Verpflichtungen gebündelt in den Sommer fallen. Für eine Kunstpreis-Ausstellung im rheinländischen Wilhelm-Fabry-Museum geht das ohne Probleme, denn bei einer thematischen Gruppenausstellung ist es keine große Sache, die Bilder mit einer Spedition von A nach B transportieren zu lassen – doch bei einer Einzelausstellung im norditalienischen Trient ist das schon anders, denn das erfordert persönliche Präsenz und eine lange Vorarbeit.“ In Trient wird Faller neue Objekte und Collagen zeigen, die sich mit der Digitalisierung und politischen Themen auseinandersetzen. Ein Werk trägt beispielsweise den Titel „Il colore dei soldi“ (Die Farbe des Geldes ). „Die Welt wird von Tag zu Tag komplexer und undurchschaubarer“, sagt der Künstler, und „es ist auch die Aufgabe der Kunst, Brücken zu bauen in die Zukunft“. Faller, der an der Mailänder Brera neben Malerei auch Kunstgeschichte studierte, war stets fasziniert von den ablesbaren Rückschlüssen, die das Betrachten von Bildern auf die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse einer Epoche zulassen. „Unsere Welt ist geprägt von Überschuss auf der einen Seite und Mangel auf der anderen, doch es gilt, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, das ökologisch und menschlich vertretbar ist. Kunst kann dabei helfen, die Sicht auf die wirklich wichtigen Dinge der menschlichen Existenz zu verschärfen.“ In Müllheim selbst ist der Künstler zurzeit mit einem Portrait innerhalb der Ausstellung „Portraits - Gemälde und Zeichnungen aus 25 Jahren Sammlung“ vertreten. Diese Ausstellung im Markgräfler Museum wurde bis Ende Oktober verlängert.