Müllheim. Kann ich gut rechnen" Wie steht es um meine sozialen Fähigkeiten" Wie gut ist mein räumliches Vorstellungsvermögen" Diesen und ähnlichen Fragen haben sich in den vergangenen Wochen insgesamt rund 300 Schüler des Markgräfler Gymnasiums, des Wirtschaftsgymnasiums und der Alemannen-Realschule in Müllheim gestellt. Denn auch dieses Jahr hat die Volksbank Müllheim im Rahmen ihrer Bildungspartnerschaften an diesen drei Schulen den Berufsnavigator durchgeführt. Finanziert wird dieses Projekt zur Hälfte von der Volksbank Müllheim und zur Hälfte von der Agentur für Arbeit. Aus der Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten und Studiengängen den passenden für sich zu finden, ist häufig gar nicht so einfach. Studien belegen, dass in Deutschland die Hälfte der Abiturienten nicht weiß, welchen Beruf sie ergreifen solle. 30 Prozent brechen ihr Studium ab und 20 Prozent wählen den falschen Beruf. Dies verursache nicht nur enorme Kosten, sondern setze die Betroffenen häufig unter starken psychischen Druck, heißt es in der Pressemitteilung der Volksbank. Mit dem „Berufsnavigator“ bot die Volksbank Müllheim bereits zum achten Mal in Folge Müllheimer Schülern eine professionelle Orientierungshilfe. Bei diesem System bewerten in einer ersten Testrunde die Schüler sich selbst sowie zwei bis drei Freunde in rund 50 Kriterien, wie zum Beispiel Belastbarkeit, Durchhaltevermögen und Organisationstalent, mit Hilfe von funkgesteuerten Handsendern. Hieraus ergebe sich ein ziemlich passgenaues Bild, das sich aus Eigen- und Fremdwahrnehmung zusammensetze, teilen die Verantwortlichen mit. Das Ergebnis liefert zunächst eine Stärkenübersicht, aus der – nach einem zweiten „Test“, in dem es um die Interessen eines jeden geht – aus hunderten von Berufen für jeden einzelnen zehn konkrete Berufsempfehlungen ermittelt werden. Diese Ergebnisse werden im Anschluss an die Testrunden mit Beratern besprochen und bewertet. Das Motivierende für die Schüler sei, „dass an diesem Tag nur die Stärken zählen, für ihre Schwächen interessiert sich heute niemand“. Die meisten Schüler seien mit ihrem Ergebnis hochzufrieden gewesen. Sie freuten sich über die positiven Bewertungen, dass sie ihre Stärken nun schwarz auf weiß vor sich sehen würden und vor allem über konkrete Anregungen für ihre Berufswahl. Der nächste Schritt sei nun ein Termin mit dem Berufsberater der Agentur für Arbeit, um an diesem Ergebnis noch weiter zu „feilen“ und konkrete Firmenadressen für Bewerbungen zu erhalten. Die Resonanz der Schüler, die den „Berufsnavigator“ mit Hilfe von Schulnoten von eins bis sechs bewerteten, war auch in diesem Jahr wieder sehr positiv. Die Frage „Würden Sie dem Folgejahrgang die Teilnahme am Berufsnavigator empfehlen"“ wurde mit einer Durchschnittsnote von 1,5 bewertet. Somit ziehen alle Beteiligten auch 2015 wieder ein positives Fazit: „Der Berufsnavigator war ein voller Erfolg“. Diana Schmidt, Personalleiterin der Volksbank Müllheim, versprach, sich für einen Einsatz des Berufsnavigators im Folgejahr einzusetzen und auch bei der Agentur für Arbeit wiederum ein gutes Wort für die Förderung einzulegen.