Von Dorothee Philipp Müllheim-Niederweiler. Die Christophorus-Gemeinschaft hat in Niederweiler große Pläne: Auf dem Gelände der bisherigen Werksiedlung soll ein neues Wohnquartier entstehen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammen leben können. Durch ein Café, ein Ladengeschäft und öffentlich nutzbare Räume soll auch die Bürgerschaft einen Anteil an dem neuen Wohnviertel bekommen. Die bestehenden Gebäude sind in ihrer Substanz nicht mehr sanierbar, außerdem erfordert die EU-Behindertenkonvention neue Perspektiven für ein inklusives Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung. Geplant sind auch Café, Laden und öffentlich nutzbare Räume Die Christophorus-Gemeinschaft, ein eingetragener Verein, betreibt im Müllheimer Gewerbegebiet ein Fertigungs- und Logistikzentrum, in dem Menschen mit Behinderung Arbeit finden, sowie in Kandern eine weitere Werksiedlung und will nun mit den Neubauplänen ein inklusives Modellprojekt erstellen. Mit im Boot ist die Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland, die hier bezahlbaren Wohnraum für den freien Markt schaffen möchte. Der Gemeinderat machte den planungsrechtlichen Weg frei mit dem Beschluss zwei Bebauungspläne aufzustellen, denn zu dem Grundstück in der Lindenstraße 1, das in der Tiefe bis zur Ölbergstraße reicht, kommt ein weiteres in der Lindenstraße 39 dazu, auf dem ein Haus mit zwölf Plätzen in wohngemeinschaftlichen Wohnformen für Menschen mit Behinderung entstehen soll. In der unteren Lindenstraße sind fünf Häuser geplant. Das an die Lindenstraße direkt angrenzende soll im Erdgeschoss ein von der Gemeinschaft betriebenes Café und eine Verkaufsstelle für Bio-Produkte aus eigener Landwirtschaft und Produkte aus den eigenen Werkstätten beherbergen. Laden und Café will die Gemeinschaft selbst betreiben. Dabei sollen auch neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung entstehen. Im südlichen Erdgeschoss soll es einen Gemeinschaftsraum geben, der auch für Feste, Kurse und andere Veranstaltungen vermietet werden kann. Obergeschoss und Dachgeschoss bieten Wohnraum für eine Wohngemeinschaft von sieben Personen. Im zweiten Haus werden Räume für den Förder- und Betreuungsbereich eingerichtet, dazu ein Arzt- und Therapiebereich sowie Büroräume für die Verwaltung. Im dritten Haus gibt es 24 Wohnplätze für Menschen mit geistiger Behinderung und erhöhtem Unterstützungsbedarf. Wohnraum und neue Arbeitsplätze für behinderte Menschen Das vierte Haus enthält zehn Mietwohnungen für den freien Markt, im fünften sind weitere vier Mietwohnungen vorgesehen, davon zwei, die sich an wohngemeinschaftlichen Wohnformen orientieren. Der Ortschaftsrat Niederweiler stehe dem Vorhaben positiv gegenüber, berichtete Ortsvorsteher Michael Fischer. Der Bauantrag soll im kommenden Jahr gestellt werden, ebenso der Förderantrag, so dass die Bauarbeiten 2016 beginnen könnten, berichtete Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender Joachim Walter.