Von Dorothee Philipp Müllheim. Die Haushalte der Kommunen sollen nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten organisiert werden und auf die doppelte Buchführung umsteigen, wie sie in der Privatwirtschaft praktiziert wird. Das hat der Landtag beschlossen. Wichtiger Partner bei der Umstellung ist für die Stadt Müllheim die Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF), mit der bereits eine langjährige Zusammenarbeit besteht, beispielsweise im Einwohner-Meldewesen, Personalwesen und Bürgerservice. Die KIVBF biete Sicherheit beim reibungslosen Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Softwarelösungen, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Nun sollen die Mitarbeiter des Finanzdezernates bei der KIVBF, die in Freiburg einen Standort hält, auf das neue System geschult werden. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat, für das Jahr 2017 einen so genannten Projektplatz zu bestellen, damit die neue Rechnungsart ab Januar 2018 greifen kann. Die kommunale Doppik tangiert alle Dezernate und Fachbereiche: Sie folgt der Gewinn- und Verlustrechnung nach kaufmännischen Maßstäben. In die Bilanz fließen, anders als bei der Kameralistik, auch die Vermögenswerte und Abschreibungen ein. Die bisher von den Kommunen praktizierte Kameralistik unterscheidet zwischen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt, wobei hier nur die Zahlungsströme abgebildet werden, nicht aber Inventar und Vermögen. Deshalb gehört zur Umstellung auch eine Erfassung und Bewertung aller städtischen Vermögenswerte, was 2015 und 2016 mit Hilfe eines externen Dienstleisters geschehen soll. Wie umfangreich allein diese Aufgabe ist, zeigt die Vielfalt der städtischen Vermögenswerte wie Straßen, Brücken, Gebäude, Grundstücke und Beteiligungen, etwa bei Zweckverbänden oder Gesellschaften. Die neue Rechnungsart liefere mehr Transparenz und dadurch bessere Grundlagen für Entscheidungen, sagte Finanzdezernent Günter Danksin.