Von Bianca Flier Müllheim-Feldberg. Das Jahreskonzert des Gesangvereins Feldberg unter der Leitung des neuen Dirigenten Tomás Spurný bot unter dem Motto „Lieder im Jahreskreis“ ein Programm auf hohem Niveau. Die erste Vorsitzende Margarete Schmid konnte im Gemeindesaal zahlreiche Freunde des Chorgesangs willkommen heißen. Als Gastchor bereicherte die Chorgemeinschaft Britzingen den Abend. Ein weiterer musikalischer Gast war der Leiter der Städtischen Musikschule Müllheim, Albrecht Haaf (Klavier). Im Mittelpunkt des Programms der Sängerinnen und Sänger aus Feldberg standen Werke der romantischen Komponisten Conradin Kreutzer und Johann Wenzel Kalliwoda (Prag). Mit dem Lied „Markgräflerland“ nach dem Text der Feldberger Heimatdichterin Paula Hollenweger in der Vertonung von Oskar Baumann begrüßte der Gastgeberchor das Publikum auf schwungvolle Weise. Es folgte ein Zyklus von Chorsätzen, die Conradin Kreutzer nach lyrischen Werken romantischer Dichter vertont hat. Der Vortrag von „Schäfers Sonntagslied“ (nach Ludwig Uhland) zeichnete sich durch die gelungene Wiedergabe der besinnlichen Stimmung aus, die ein Frühaufsteher in der Natur erlebt. Der feierliche Hymnus „Schon die Abendglocken klangen“ aus der Oper „Das Nachtlager von Granada“ schloss diese A-capella-Darbietungen eindrucksvoll ab. Man konnte hören und spüren, dass Tomás Spurný mit dem Feldberger Chor ein kongeniales Miteinander gefunden hat. Auch der Zuwachs von einem guten Dutzend Sängern aus dem Dorf und aus dem Eggener Tal macht sich positiv bemerkbar. Mit dem aus Böhmen stammenden Musiker und Musikwissenschaftler Spurný hat der Chor offensichtlich einen würdigen Nachfolger für seinen langjährigen Dirigenten Berthold Brenneis gefunden. Den zweiten Teil des Programms gestaltete die Chorgemeinschaft Britzingen unter der Leitung von Martin Klingler. Die Britzinger Sängerinnen und Sänger hatten ebenfalls Lieder zu den Jahreszeiten in ihrem Reisegepäck. Los ging es mit dem anrührenden Volkslied „Der Winter ist vergangen“ von Karl Heinz Taubert. Ein Volltreffer an vokalem Witz: Das lustige Jagdlied „Ein Jäger längs dem Weiher ging“. Für seine Vorträge erhielt der Gastchor großen Applaus. Aus Johann Wenzel Kalliwodas umfangreichem Klavierlieder-Fundus hat Chorleiter Spurný speziell für den Feldberger Gesangverein vier Stücke für gemischten Chor arrangiert. Zunächst erklangen a capella das liebliche Liedchen „Vergiss mein nicht“ und ein munteres „Wanderlied“. Das beschwingte Stück „Auf dem Wasser zu singen“ und die nocturne Weise „An die Sterne“ begleitete Albrecht Haaf einfühlsam am Klavier. Diese Uraufführungen beeindruckten durch ihre subtile Einstudierung und ein gutes Intonationsniveau. Als instrumentales Intermezzo boten Tomás Spurný und Albrecht Haaf die „Grand Valse“ op. 27 zu vier Händen von Kalliwoda in einer furiosen Interpretation. Da donnerte der Beifall nur so los! Für das Konzertfinale hatte Spurný ausgesuchte Lieder weiterer romantischer Komponisten mit dem Chor einstudiert. Als besinnlicher „Rauswerfer“ war eigentlich „Gute Nacht“ von Ludwig Erk gedacht, doch nach dieser friedvollen Darbietung erklatschte sich das begeisterte Publikum noch eine Zugabe. Die wurde mit dem zarten Liebeslied „Erlaube mir feins Mädchen“ gerne gewährt. Zum Schluss traten zur Freude der Hörer noch einmal beide Chöre auf die Bühne und brachten ein alemannisches Lied dar. Mit ausgewählten Informationen zu Liedern und Komponisten begleitete Hans Dieter Schmid den Abend als fähiger Moderator.