Müllheim Markgräflerland zeigt seine Identität

Weiler Zeitung
Geologe Werner Krause (links) erklärt den Oberrheinischen Grabenbruch. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Aktion: Internationaler Museumstag im Markgräfler Museum in Müllheim mit „Kultur in der Mühle“

Welche Vielfalt an Themen das Markgräfler Museum Müllheim bespielt, konnte man am Sonntag beim Internationalen Museumstag erleben. Das Museum mit seinen zwei Standorten, dem Blankenhorn-Palais und der Frick-Mühle, ist ein Platz, an dem das Markgräflerland seine Identität zeigt.

Von Dorothee Philipp

Müllheim. Seine Dauerausstellungen laden ein zu hautnahem Begegnungen mit Bildender Kunst, Literatur und Geschichte, die der Region ihren Stempel aufgedrückt haben.

Aber es gibt auch noch weitere Themen, die im Markgräfler Museum einen repräsentativen Platz haben: Großes Interesse fand an diesem Tag auch die Kurzführung des Geologen Werner Krause in der geologischen Abteilung im Erdgeschoss. Unter dem Motto „Steine im Fluss“ ging er dem Phänomen des Oberrheinischen Grabenbruchs nach. Erstaunlich für viele war die Erkenntnis, dass diese geologische Verwerfung, ausgelöst durch die Kollision der afrikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte, bis nach Oslo reicht. Ein Satellitenfoto zeigte das eindrucksvoll.

Zuvor hatte Krause den Zuhörern den Blick für die aus menschlicher Perspektive unermesslichen Zeitspannen geöffnet, in denen Gestaltungsprozesse auf und unter der Erdkruste ablaufen. „Alles ist im Fluss“, das sei nicht nur geografisch, sondern auch zeitlich gemeint, sagte der Geologe.

Erstaunlich für viele war auch, dass der Oberrhein so aussehen würde wie der Grand Canyon, wenn das feuchte Klima nicht dafür sorgen würde, dass der „Höllenschlund“ permanent mit Erosionsmaterial verfüllt wird. Und auch Bergbau und Thermen sind ohne dieses Phänomen nicht denkbar.

Den Blick auf den Blauen, den Müllheimer Hausberg, öffnete die Künstlerin Martina Riedlberger in ihrer Führung „Der Blauen – Ausblicke aus Kunst und Literatur“.

Blick auf den Hausberg

Hier hält das Museum eine kleine Besonderheit bereit: Im Dachgeschoss befindet sich ein winziges quadratisches Fenster, durch das man den echten Blauengipfel wie in einem Bilderrahmen betrachten kann.

Das Markgräfler Museum ist auch ein Ort von inspirierenden Sonderausstellungen, durchaus auch mit extravaganten Themen wie die derzeitige Fotoschau von Karl Braun zum Thema „Der verlorene Handschuh“. Er habe schon viele Anrufe und Tipps erhalten, wo es weitere verlorene Handschuhe zu fotografieren gebe, berichtete der Fotograf, der am Museumstag in der Ausstellung anwesend war.

Ganz unten im Blankenhorn-Palais ist der Weinkeller mit Küferwerkstatt, das Reich von Küfermeister Eugen Bürgin, der sie eingerichtet und beschriftet hat. In der Frick-Mühle, die die Themen Mühlentechnik, Brotbacken und Nutzung von Wasserkraft vorstellt, zeigten Albert Locher und Armin Bäuerle, wie das historische Mahlwerk mit Wasserkraft angetrieben wird. Die Reihe „Kultur in der Mühle“ fand an diesem Abend eine weitere Auflage mit einem Konzert des Chanson-Sängers Karl Streicher und des Gitarristen Thomas Szejnmann.

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