Müllheim Mit Kooperationen für Zukunft wappnen

Weiler Zeitung
Minister Guido Wolf trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Mit auf dem Foto sind Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich und der CDU-Landtagsabgeordnete Patrick Rapp. Foto: Münch Foto: Weiler Zeitung

Tourismusgipfel: Minister Wolf: Wichtiger Faktor für Wirtschaftskraft des Landes

Müllheim (mps). Der Tourismus in Baden-Württemberg und ganz besonders in den Regionen des Landkreises ist ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftskraft des Landes. Diese Feststellung traf der Landesminister für Justiz, Europa und Tourismus, Guido Wolf, beim dritten Tourismusgipfel in Müllheim. Das Land könne aber nur, so Wolf, die Rahmenbedingungen schaffen. In puncto finanzielle Ausstattung fordern die Fachleute der regionalen Tourismusbranche ein deutlich größeres Engagement des Landes.

Bereits zum dritten Mal versammelte Patrick Rapp, Landtagsabgeordneter und Sprecher für Tourismus der CDU-Landtagsfraktion, in Müllheim hochrangige Vertreter der Tourismusbranche im Landkreis. Prominent besetzt war die Referentenliste mit dem zuständigen Landesminister Guido Wolf. Außerdem sprachen Hansjörg Mair, der Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus, und Volker Haselbacher, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus.

Rapp unterstrich, dass die Übernachtungszahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen seien, oft verbunden mit Rekordergebnissen. Doch er befürchtete, die Entwicklung könnte schon ihren Zenit überschritten haben, so dass sich die Betriebe im Kreisgebiet einem noch schärferen Wettbewerb ausgesetzt sehen könnten. Er machte deutlich, dass wohl nur Kooperationen in der Zukunft bestehen könnten.

Ausrichtung „Weintourismus“

In einer entsprechenden Diskussionsphase befände sich gerade die Tourismus-Werbegemeinschaft Markgräflerland, ergänzte Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich. Müllheim selbst setze bei der Werbung mit der neuen Ausrichtung „Weintourismus“ einen wirkungsvollen Akzent: „Als siebtgrößte Weinbaukommune in Baden-Württemberg gehört der Wein zu unseren Kernkompetenzen.“ So wird laut Siemes-Knoblich mit dem Projekt „Weingastgeber“ eine neue Servicemarke für die Stadt geformt.

„Die Tourismusbranche ist für das Land ein starker Image- und Wirtschaftsfaktor“, sagte Minister Wolf. So seien bis heute etwa 326 000 Vollzeitarbeitsplätze im Tourismus entstanden, die Branche erwirtschafte jährlich rund 20 Milliarden Euro Umsatz und zähle mehr als 52 Millionen Übernachtungen und 21 Millionen Ankünfte. „Bei der Auslandsnachfrage erleben wir eine positive Trendumkehr“, betonte der Minister. Als einen Grund machte er die Sicherheitslage in anderen Urlaubsländern aus.

„Die Tourismuskonzeption soll entsprechend des Koalitionsvertrags fortgeschrieben werden. Dafür hat das Land eine Beratungsfirma an Bord genommen“, betonte Guido Wolf. Kritisch betrachtet er die Digitalisierung, die heute zwar existenziell für die Betriebe sei, aber die persönliche Wahrnehmung des potenziellen Kunden, das Erleben und die persönliche Begegnung nicht verstellen dürfe. Experten zufolge, so berichtet er weiter, prognostizierten für das Jahr 2025 eine vollständige Digitalisierung der Reiseorganisation.

Wolf setzt sich auch für eine größere Flexibilität bei den Arbeitszeiten ein, wandte sich aber deutlich gegen eine Anhäufung von Arbeitsstunden. Zwar habe das Land die Tourismusinfrastrukturförderung von fünf auf sieben Millionen Euro angehoben, er räumte aber ein: „Das ist immer noch zu wenig.“

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