Müllheim (do). Die Stadt Müllheim kämpft weiter für den Verbleib aller Ausbildungsgänge der Beruflichen Schulen in Müllheim. In einem Brief an die Kultusministerin fasst Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich noch einmal die Argumente zusammen, die dafür sprechen, dass kein Zweig der beruflichen Schulen nach Bad Krozingen ausgegliedert werden soll. Das Schreiben wurde vom Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet. Die Argumente sind im Wesentlichen die, die auch das Kultusministerium der Vorgängerregierung aufgeführt hatte, als es einen entsprechenden Antrag des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald als Schulträger ablehnte. Dieser hatte jedoch gegen diesen Bescheid geklagt, da aus der Sicht des Landkreises ein Ableger der Beruflichen Schulen in der Branche Gesundheit und Pflege in einem Neubau in Bad Krozingen besser aufgehoben wäre, nicht zuletzt wegen der Dichte der Kliniken und anderen Gesundheitsdienstleister am Ort. Für Planungen für einen Neubau in Bad Krozingen ist der Landkreis bereits in Vorleistung getreten. Der Klage des Landkreises vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart wurde wegen methodischer Mängel stattgegeben, was bedeutet, dass das Kultusministerium nun erneut entscheiden muss, denn inhaltliche Fragen sind in der Klage nicht berührt. Wann das Kultusministerium sich zu der Sache äußern will, ist noch offen. Lage im Bäderdreieck Müllheim sei als Mittelzentrum gekennzeichnet durch einen industriell-gewerblichen Schwerpunkt, habe jedoch auch eine starke Prägung im Bereich Gesundheit und Pflege, heißt es in dem Brief. Der Ort liege mitten im Bäderdreieck und verfüge zudem über die einzige Akutklinik zwischen Freiburg und Lörrach. Und auch die Nachbargemeinde Badenweiler zählt 800 Betten im Reha-Bereich. Aus Sicht der Stadt Müllheim ist der Betrieb zweier kleinerer Schulen unwirtschaftlicher als eine große Einheit. Zudem begünstige die Lage des Schulzentrums mitten in der Stadt die tägliche Versorgung der Schüler und sei vorteilhaft für die ÖPNV-Anbindung auch aus dem südlichen Markgräflerland, wo ein großer Teil der Schüler herkomme. Ein wichtiges Argument für die Teilverlagerung nach Bad Krozingen, der Raumbedarf, sei inzwischen entkräftet: In Müllheim bestünden verschiedene Möglichkeiten, diesen zu decken. Dazu gebe es auch ein Gutachten. Die Diskussion und der Beschluss des Gemeinderats wurden auch von Schulleiterin Beate Wagner, ihrem Stellvertreter Reinhold Berger und etlichen Vertretern der Schülerschaft aufmerksam verfolgt.