Von Dorothee Philipp Müllheim. Das Evangelische Sozialwerk Müllheim, Träger des Elisabethenheims in Müllheim, des Pflegeheims Sulzburg und des Pflegeheims Bethesda in Badenweiler, baut ein neues Pflegeheim auf dem Areal der ehemaligen Helios-Klinik. Auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück soll ein Haus mit 48 Pflegeplätzen entstehen, wie Geschäftsführer Holger Karg dem Gemeinderat am Mittwoch erläuterte. Das Elisabethenheim in Müllheim hat einigen Sanierungsbedarf, dazu kommt, dass ab 2019 für Pflegeeinrichtungen Einzelzimmer mit Nasszelle gesetzlich vorgeschrieben sind. Bestehendes Heim hat Sanierungsbedarf Auch wenn künftig der Trend zu mehr ambulanten Angeboten gehe, wachse doch auch der Bedarf an stationärer Unterbringung, sagte Karg. Auf dem Gelände des Elisabethenheims gebe es keine Erweiterungsoptionen mehr, weil man den kleinen Park im rückwärtigen Bereich als Erholungszone für die Bewohner nicht bebauen wolle. Bekanntlich wurden Pläne des Sozialwerks, auf dem Schliengener Vollmer-Areal zu bauen, nach dem Scheitern der Verhandlungen nicht weiter verfolgt. Die jetzige Lösung vereinfache auch die Planungen für die Sanierungsmaßnahmen im Elisabethenheim mit seinen derzeit 127 Bewohnern, sagte Karg. Mit dem Neubau könne man auch den gesetzlichen Anforderungen nach Kleingliedrigkeit entsprechen: Das neue, dreigeschossige Haus soll in zwei Wohnbereiche aufgeteilt werden mit einem größeren offenen Gemeinschaftsbereich in der Mitte. Kleinere Wohngruppen erleichtern nach Karg auch die Arbeit des Pflegepersonals. Architekt Wolfgang Huller zeigte anhand einer ersten Planskizze, wie das neue Heim aussehen könnte. Es hat drei Baukörper, die mit Zwischentrakten verbunden sind. Die Lage an der rückwärtigen Böschung ermöglicht auf der Nordseite einen ebenerdigen Ausgang vom ersten Obergeschoss ins Freie. Der östliche Baukörper bietet Freiraum für eine „Fremdnutzung“ wie Arzt- oder Therapiepraxen. Als positiv sehen alle Beteiligten die Durchmischung des Quartiers am Köhlgartenring mit verschiedenen Wohn- und Nutzungskonzepten, wie Pflegeheim, Kita, Klinik und Geschosswohnungsbau. Stadt unterstützt mit Förderzuschuss Die Stadt Müllheim unterstützt das Vorhaben mit einem Förderzuschuss von 234 000 Euro. Dieser Betrag ist die Differenz zwischen dem marktüblichen Kaufpreis von 609 000 Euro und dem mit dem Sozialwerk ausgehandelten tatsächlichen Kaufpreis von 375 000 Euro. Dafür verlangt die Stadt für die Hälfte der geplanten Pflegeplätze ein „vorrangiges Belegungsrecht“ für Müllheimer Bürger, was vertraglich zugesichert werden soll. Diese Abmachung ließ die Stadtverwaltung vorab von der Rechtsaufsichtsbehörde prüfen. Da der bisher für den Bereich geltende Bebauungsplan den westlichen Zwischentrakt zwischen den Baukörpern zwei und drei nicht ermöglicht und außerdem eine dreigeschossige Bauweise plus Attikageschoss vorschreibt, muss dieser für die betreffende Teilfläche nun geändert werden. Der Gemeinderat beschloss diese Maßnahme für den genannten Geltungsbereich im beschleunigten Verfahren. In der Diskussion im Ratsrund ging es um die Ausnutzung der Flächen, die nach Ansicht der Fraktion ALM/Grüne nicht ausreichend ist, da in Müllheim Bauland äußerst knapp ist.