Müllheim Preise für Markgräfler Weine

Weiler Zeitung
Stolze Markgräfler Gewinner: Andreas Philipp (Winzerkeller Auggener Schäf), Stefan Schweigler (Weingut Schweigler, Binzen), Isabella Wiedenmann (Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim), Sommelière Yvonne Heistermann und Hannes Glöckler (Weingut Löffler Ballrechten-Dottingen) Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Wettbewerb: Rekordteilnahme bei Mondial du Chasselas / Markgräflerland mit seinen Gutedeln respektabel vertreten

Von Dorothee Philipp

„Vive le Chasselas!“ Die Veranstalter des Mondial du Chasselas, des weltweit ausgeschriebenen Wettbewerbs für die Weine dieser Rebsorte, können stolz sein: Die fünfte Auflage verzeichnete mit 763 Weinen ein Rekordergebnis bei der Teilnahme. Bei der Siegerehrung im Schloss Aigle im Waadtland war das Markgräflerland mit seinen Gutedeln respektabel vertreten.

Aigle. Den Schwerpunkt bestimmen am Mondial du Chasselas die Schweizer Weine: 684 kamen aus dem Mutterland des Gutedels. 52 kamen aus Deutschland (im Vorjahr 37), 19 aus Frankreich, je drei aus Kanada und Ungarn und je einer aus den USA und Mexiko.

Markgräflerland punktet mit Leichten und Edelsüßen

Die von der 84-köpfigen Jury ermittelte Punktzahl entscheidet über Gold oder Silber: In einem 100-Punkte-System gibt es ab 89 Punkten Gold, von 85 bis 88,9 Silber. Punkten konnten die Markgräfler in der erstmals in die Wertung eingeführten Kategorie „Swing“, für Weine mit einem Alkoholgehalt von bis zu 11,5 Volumenprozent und, wie bei den vorangehenden Wettbewerben, mit Weinen aus der Kategorie Edelsüß mit einem Restzuckergehalt ab vier Gramm pro Liter. In der Hauptkategorie trockene Weißweine mit 638 Wettbewerbern dagegen fiel diesmal das Ergebnis magerer aus: Je eine Gold- und eine Silbermedaille für das Heitersheimer Weingut Zotz und eine Silbermedaille für die Winzergenossenschaft Britzingen.

Ein Markgräfler „Heimspiel“ dagegen war die neu eingeführte Kategorie „Swing“, eine Variante des Ausbaus, die in der Schweiz eine untergeordnete Rolle spielt. Vier von fünf mit Medaillen bewerteten Weinen aus dieser Sparte kamen aus dem Markgräflerland, Goldmedaillen holten das Weingut Löffler aus Ballrechten-Dottingen und das Weingut Schweigler aus Binzen mit 90,1 und 89,6 Punkten. Beide Weine kommen aus der Linie „Grüner Markgräfler“, die ein Zusammenschluss von 13 Weinerzeugern gemeinsam bewirbt und zwar individuell, jedoch nach gemeinsam festgelegten Kriterien ausbaut. Silber gab es hier für die leichten Weine vom Weingut Steinle, Ballrechten-Dottingen, und vom Weingut Zähringer, Heitersheim.

Auch bei den Edelsüßen machte das Markgräflerland eine gute Figur: der Winzerkeller Auggener Schäf holte für einen Gutedel Eiswein mit 92,2 Punkten eine Goldmedaille, ebenso die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim für einen Markgräfler Lindenhof Gutedel, der der Jury 90,3 Punkte wert war. Silbermedaillen gingen an die Bezirkskellerei Markgräflerland (87,3) und das Heitersheimer Weingut Feuerstein (87,3). Die höchste Punktzahl in dieser Kategorie (92,4) holte ein Chasselas Vieilles Vignes der elsässischen Domaine Schoffit. Dessen Vertreter beklagte bei der Preisverleihung, dass der Chasselas in Frankreich so gut wie keine Wertschätzung erfahre, und von den Gastronomen weitgehend ignoriert werde.

Die Präsenz der Markgräfler am Mondial du Casselas zeigt sich auch in den zwei „Trophäen“, modern gestalteten Skulpturen aus Plexiglas, für den besten Wein der Kategorien „Swing“ und „Bester deutscher Wein“, gestiftet von der Ersten Markgräfler Weinbruderschaft und vom Markgräfler Wein e.V..

Für „Swing“ wurde Hannes Glöckler vom Weingut Löffler ein zweites Mal auf die Bühne gerufen, Siegmar Burgert, Vizepräsident der Weinbruderschaft überreichte die Trophäe. Für den „besten deutschen Wein“ konnte Andreas Philipp, Kellermeister des Winzerkellers Auggener Schäf, die Ehrung aus den Händen von Markus Büchin, dem Vorsitzenden des Markgräfler Wein e.V. entgegennehmen.

Festlicher Rahmen, potente Sponsoren

Die Preisverleihung im Schloss Aigle, das mit seiner Architektur und seiner Lage inmitten von Weinbergen für einen solchen Anlass eine Traumkulisse abgibt, wurde von den Veranstaltern, dem eigens für diesen Wettbewerb 2010 gegründeten Verein zur Förderung des Chasselas, wieder sehr festlich in Szene gesetzt mit einem Bläserensemble, das die einzelnen Programmpunkte musikalisch ankündigte und einem Stehempfang mit Verkostung der Siegerweine nach der Siegerehrung. Eine ganze Riege politischer Prominenz war gekommen, darunter Nationalrat Frédéric Borloz, der aus Aigle stammt. Dass der Rahmen stimmt, dafür sorgt auch eine große Zahl potenter Sponsoren aus Politik und Wirtschaft, vor allem Weinwirtschaft. Unter den Hauptsponsoren ist aber auch der Agrarkonzern Syngenta.

Für die Präsentation der deutschen Siegerweine in ihrer Landessprache war wieder die charmante Yvonne Heistermann, Sommelière und Dozentin an der Deutschen Wein- und Sommelierschule Koblenz, engagiert worden, die die Preisträger vorstellte.

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