Müllheim. Im Foyer des Markgräfler Museums Müllheim ist im Sommer die Ausstellung „Römisches Landleben“ zu sehen. Sie zeigt vor allem Funde und neue Erkenntnisse rund um die römische Villa auf dem Gewann „Schlossacker“ in Auggen. Die Ausstellung wurde von Mitgliedern des Arbeitskreises Archäologie des Markgräfler Museumsvereins erarbeitet. Julius Caesar kam im 1. Jahrhundert vor Christus während der Eroberung von Gallien zwar bis an den Rhein, aber erst zur Zeit des Augustus, um 15 vor Christus, wurde das linksrheinische Gebiet von den Römern dauerhaft eingenommen und kolonialisiert. Die Versorgung der militärischen Garnisonen sowie auch ziviler Ansiedlungen mit Nahrungsmitteln und sonstigen Gütern wurde durch die Gründung von Landgütern (villae rusticae) sichergestellt, die wohl häufig von romanisierten gallischen Einwanderern betrieben wurden. Bedingt durch innenpolitische und militärische Probleme wurde die römische Grenze um das Jahr 250 nach Christus vom Limes an den Rhein zurückverlegt und das rechtsrheinische Gebiet aufgegeben. Gutshof „Schlossacker“ bei Auggen Die Existenz einer römischen Ruine in Auggen ist seit über 100 Jahren bekannt. Der Auggener Berthold Krumm hat hier über Jahrzehnte römische Fundstücke aufgesammelt. Aber erst seine Entdeckung des Bruchstückes einer kleinen Marmorstatue im Jahre 1983 hat dann die Denkmalschutz-Behörde aufmerksam gemacht. Eine erste Ausgrabung im Jahre 1983 durch Wolfgang Struck deckte einen großen Wasserkanal sowie Keramikreste aus dem 1. Jahrhundert nach Christus auf. Durch das Regierungspräsidium Freiburg veranlasste geomagnetische Messungen (2003) und mittels Bodenradar (2012) haben gezeigt, welch riesige Ausmaße der Gutshof hatte. Im ersten Teil der Ausstellung werden interessante Fundstücke vom Gewann „Schlossacker“ gezeigt. Ein weiterer Teil der Ausstellung mit charakteristischen Exponaten anderer Fundstellen aus Baden-Württemberg behandelt das komfortable Leben der römischen Oberschicht in der Provinz. Gezeigt werden typische Exponate des römischen Haushalts wie Keramik, Glas, Schmuck und Metallgeräte. Sie wurden vom Archäologischen Landesmuseum Konstanz zur Verfügung gestellt.