Müllheim Schrittmacher für Blase oder Darm

Weiler Zeitung
Dank Computertomographie schonend operiert: Chefarzt Dr. Matthias Goos, Patientin Frau H. und der Ärztliche Direktor Dr. Hartmut Ehrle-Anhalt (v.l.) freuen sich über die große Wirkung des kleinen „Darmschrittmachers“, der per Fernbedienung reguliert werden kann. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Helios-Klinik: Chefarzt entwickelt einzigartige Methode

Müllheim. Eine neue Operationsmetholde zur Behandlung von Harn- oder Stuhlinkontinenz wurde an der Helios-Klinik in Müllheim entwickelt. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Klinik-Gruppe hervor.

„Dr. Matthias Goos, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, hilft Patienten bei Harn- oder Stuhlinkontinenz mit einem bislang einmaligen Verfahren“, heißt es von Seiten der Klinik. Dabei komme er ohne Vollnarkose aus und arbeite dank Computertomographie (CT) höchst präzise – die Methode wirkt laut Pressemitteilung ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher.

„Die elektrische Stimulation der Nerven im Beckenbereich ist für viele Patienten der Ausweg aus einer jahrelangen Leidensgeschichte“, heißt es von Seiten der Klinik, die als Beispiel auf die Patientin Frau H. verweist, die sich jahrelang depressiv zuhause versteckt und ihren Job verloren habe, weil sich Blase und Darm unkontrolliert entleerten. Eine Behandlung in der Helios-Klinik Müllheim habe jetzt einen Erfolg gebracht: Bei der sogenannten Sakralnervenstimulation wird im Bereich des Beckens eine Sonde implantiert. Ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher stimulieren elektronische Impulse dann das Nervengeflecht im Beckenboden und kontrollieren die Ausscheidungen.

„Das Besondere an unserer Methode ist, dass wir während der Operation mit Hilfe von CT-Bildern die Lage der Sonde besonders präzise bestimmen können. Weil eine örtliche Betäubung dafür ausreicht, spürt der Patient, welche Körperregion gerade auf die elektronischen Testimpulse anspricht“, erklärt Chefarzt Goos. Durch die direkte Rückmeldung des Patienten vermeide das eingespielte Team um den Chefarzt unnötige Implantationsversuche. „Er hat mir ein neues Leben geschenkt“, so Frau H., die ihren Alltag heute wieder in vollen Zügen genießen könne.

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