Von Volker Münch Müllheim. Vor 40 Jahren wurden Britzingen, Dattingen, Feldberg, Hügelheim, Niederweiler, Vögisheim und Zunzingen nach Müllheim eingemeindet. Seither wurden die „Hochzeitsgeschenke“ – meist waren es Gemeindesäle und Dorfhallen – realisiert und viel für die Infrastrukturen der Dörfer geleistet. Der Eingemeindung wurde am Sonntag mit einem Festakt im Bürgerhaus gedacht. Verknüpft war die Veranstaltung mit einer Sternwanderung über die Strecke des „Müllheimer Rundumwegli“, das an diesem Tag eingeweiht wurde. Aus allen Ortsteilen nahmen große Gruppen an der Sternwanderung teil, deren Ziel das Bürgerhaus war. Und aus der Kernstadt kamen ebenfalls viele Menschen zur gemeinsamen Eingemeindungsfeier. Der gemeinsame Wanderweg, der die Kernstadt mit den Ortsteilen verbindet, sei eine tolle Idee, betonte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich bei der Feier. „Das ist ein sehr starkes Symbol für ein gutes Wir-Gefühl“, betonte sie. Das Zusammengehen der Dörfer mit der Stadt sei allerdings keine natürliche Verbindung gewesen, sondern politisch gewollt. Dazu habe es viele Verhandlungen gegeben. In dieser Zeit sei man auch zu der Erkenntnis gekommen, dass die Zukunft gemeinsam effektiver gestaltet werden könne. Tatsächlich sei vieles aus dieser politischen Motivation heraus bis heute entstanden. „Ich finde, wir sind heute eine sehr gute und leistungsfähige Gemeinschaft“, stellte die Bürgermeisterin fest und sagte weiter: „Wir können auch voneinander lernen.“ Astrid Siemes-Knoblich dachte dabei an die positiven Auswirkungen des Dorflebens. So zeigten die Dorfbewohner eine hohe Identifikation mit ihrem Ort und mit den Vereinen. „In Sachen Ehrenamt, Bürgerengagement und Zusammenhalt können die Kernstadtbewohner ebenfalls noch einiges lernen“, ergänzte die Bürgermeisterin. Von der Kernstadt könnten sich die Dörfer besonders bei infrastrukturellen Themen etwas abschauen. Trotz des Verschmelzens der Dörfer mit Müllheim wolle man auch weiterhin die Identitäten erhalten. Auch das neue Stadtlogo unterstreiche mit seinen Varianten die Eigenheit der Ortsteile. Trotz Einheit die Identitäten der Dörfer bewahren Das neueste Symbol der Einheit ist das neu geschaffene „Müllheimer Rundumwegli“, das die Ortsvorsteher Hans Adam (Feldberg), Martin Bürgelin (Hügelheim), Michael Fischer (Niederweiler), Armin Imgraben (Britzingen mit Dattingen) und die Ortsbeauftragten Michael Herbstritt (Zunzingen) und Michael Deiß (Vögisheim) in einem wortgewaltigen „Staffellauf“ vorstellten. Es blieb aber nicht nur bei Informationen, sondern es ging auch um die „schönsten Grillplätze in Mitteleuropa“, den fast jeder Ortsvertreter mit einem Schmunzeln für sich reklamierte. Wunderbare Aussichtspunkte, interessante Rastplätze, gastronomische Angebote und vieles mehr machen den Wanderweg zu einem touristischen Erlebnis, so die Ortsvertreter weiter. Die Idee dafür hatte die ehemalige Ortsvorsteherin von Hügelheim, Monika Eitel, wie die Ortsvorsteherkollegen betonten. Viel Raum wollten die Verantwortlichen an diesem Nachmittag dem persönlichen Gespräch geben. Und so verzichteten Bürgermeisterin und die „Dorfhäuptlinge“ auf lange Vorträge zur Geschichte der Eingemeindung. Dafür gab es viel Musik mit der Stadtmusik, den Musikvereinen aus Britzingen, Hügelheim und Feldberg wie auch der Gesamtstadt-Männerchor und die Vögisheimer „Handörgler“. Zurück in die Ortsteile gab es dann kostenlose Busverbindungen.