Standortmarketing ist für eine Stadt wie Müllheim eine Aufgabe, die weiter gefasst ist als die klassische Wirtschaftsförderung. Nach dem Weggang von Wirtschaftsförderer Gunther Schneider war die Stelle vakant. Jetzt soll Holger Lauer als Leiter einer eng an das Bürgermeisterinnenbüro angedockten Stabsstelle „Standortmarketing“ diese Aufgabe übernehmen. Von Dorothee Philipp Müllheim. Mit dem geänderten Zuschnitt des Aufgabenspektrums soll den spezifischen Müllheimer Rahmenbedingungen besser Rechnung getragen werden, sagte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich in einem Pressegespräch. Der Fokus liege in der nächsten Zeit auf der Innenstadtentwicklung, die durch das im kommenden Jahr anlaufende Projekt Bebauung Tenckhoff-Areal neue Dynamik erhalten habe. Trotzdem werde natürlich die bestehende Förderung und Kontaktpflege mit den Müllheimer Unternehmen fortgeführt. Lauer war bisher im Veranstaltungsmanagement im Kulturdezernat tätig. In dieser Eigenschaft gab er den Impuls für zahlreiche Neuerungen im Müllheimer Veranstaltungskalender wie die Reihe „Bühne 79379“, die Eisbahn in der Vorweihnachtszeit, die Sportgala und das festliche Neujahrskonzert. Lauer, 49 Jahre alt, verheiratet, zwei Söhne, ist seit seinem 16. Lebensjahr in der Müllheimer Stadtverwaltung tätig. Nach seiner Tätigkeit im mittleren Verwaltungsdienst bildete er sich ab 2011 für die höhere Laufbahn fort. Nach etlichen Jahren als stellvertretender Leiter der Bauverwaltung wechselte er 2012 ins Kulturdezernat. Lauer war maßgeblich beteiligt an der Organisation der Heimattage 2010 in Müllheim und wurde aufgrund seiner diesbezüglichen Erfahrungen vom Staatsministerium Baden-Württemberg beauftragt, einen „Leitfaden zur Organisation und Durchführung des Baden-Württemberg-Tags“ zu erstellen. Die neue Stelle Standortmarketing tritt er zum 1. November an. Anfragen für „Sorgenkind“ Wilhelmstraße Die Stelle Veranstaltungsmanagement im Dezernat Kultur und Tourismus soll neu ausgeschrieben werden. Offenbar tut sich auch außerhalb des Projekts Tenckhoff-Areal einiges im Müllheimer Wirtschaftsleben. Das Projekt habe etliche weitere Anfragen generiert, sagte die Bürgermeisterin. Diese betreffen auch die Wilhelmstraße, das Sorgenkind des Stadtmarketings. Auch sei man mit Anbietern von Lebensmitteln sowie mit Eigentümern von Grundstücken im Gespräch, berichtete sie. Auch im Umfeld des Bürgermeisterinnen-Büros gibt es neue Kompetenz-Zuschnitte: Neben den beiden Stabsstellen Standortmarketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die von Gabriele Kawlath geleitet wird, wurde neu eine Assistenzstelle geschaffen. Julia Holschuh wird als Teamassistentin ab November den verschiedenen Bereichen zuarbeiten: zu 25 Prozent für Büroleiterin Monika Siehl, zu 50 Prozent der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wobei hier die Hälfte des Einsatzes auf die Betreuung des Amtsblatts „Stadtkurier“ entfällt, und zu 25 Prozent der Stabsstelle Standortmarketing. Auch Julia Holschuh sei ein „Eigengewächs“ der Stadtverwaltung, sagte Siemes-Knoblich. Sie wechselt aus dem Einwohnermeldeamt ins Bürgermeisterinnen-Büro. Die Umstrukturierung sei nicht mit neuen Personalkosten verbunden, betonte die Bürgermeisterin. Vielmehr gehe es der Stadt darum, alle, die in der Verwaltung tätig sind oder ausgebildet werden, zu halten. Derzeit sei die „Personal-Rochade“ möglich, weil drei Verwaltungs-Mitarbeiterinnen wieder aus der Elternzeit zurückkehren.