Müllheim Urlaubsregion zur Marke entwickeln

Weiler Zeitung
Wünschen sich frischen Wind für den Tourismus im Markgräflerland: (v.l.) Müllheims Kulturdezernent Jan Merk, Sabine Lang, Geschäftsführerin der WGM, Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich und Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Tourismus: Kommunen wollen Marketing intensivieren / Werbegemeinschaft als Ausgangsplattform

Von Dorothee Philipp

Effizienter, einheitlicher, erfolgreicher: Die touristische Werbung für das Markgräflerland hat noch viele brach liegende Ressourcen. Das wurde deutlich durch die Initiative einiger Kommunen im südlichen Markgräflerland vor wenigen Wochen (wir berichteten).

Markgräflerland. Inzwischen sind sich alle Akteure einig, dass die bestehende Werbegemeinschaft Markgräflerland (WGM) mit Sitz in Müllheim eine gute Ausgangplattform ist für ein neues, intensiviertes Marketing mit dem Ziel, die Urlaubsregion nach außen noch deutlicher sichtbar zu machen, ja zu einer eigenen Marke mit Wiedererkennungswert zu entwickeln. Der Kreis der beteiligten Kommunen dürfte sich dabei durchaus auch vergrößern über die derzeit in der WGM zusammengeschlossenen zwölf Gemeinden hinaus, erklärten die Initiatoren um Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich und Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann gestern in einem Mediengespräch.

Nach Hoffmann ist als erster Schritt eine Studie erforderlich, die das Wertschöpfungspotenzial im Markgräflerland ermittelt, was eine interkommunale Aufgabe wäre, wenn man ein repräsentatives Gesamtbild erwartet. Dieser Punkt soll gleich nach der Sommerpause in Angriff genommen werden mit einer „Gesellschafterversammlung plus“ der WGM, zu der auch weitere Interessenten eingeladen seien, betonten Siemes-Knoblich und Hoffmann.

Aufbauend darauf müssen sich die Beteiligten überlegen, wie man gemeinsam Fördermittel ausschöpft und die Privatwirtschaft enger an das Projekt bindet. „Diejenigen, die ihr Geld mit dem Tourismus verdienen, sollten sich auch mit der Gemeinschaft solidarisieren“, meinte Siemes-Knoblich. Ein Stück weit Vorbild ist dabei die Hochschwarzwald-Tourismus GmbH mit Sitz in Hinterzarten, ein erfolgreicher Zusammenschluss von 17 Kommunen mit einheitlicher Organisation, gemeinsamen Aktionen und einem Jahresumsatz von inzwischen zwölf Millionen Euro.

Als nächstes wäre dann zu überlegen, wie die rechtliche Konstruktion aussieht, unter der die beteiligten Kommunen agieren werden, sagte Hoffmann. Man müsse sich vor Augen halten, dass das Markgräflerland mit seiner Landschaft und dem Wein, den Bädern und vielem anderem genau das biete, was große Zielgruppen suchen, erinnerte Siemes-Knoblich. Individueller Qualitätstourismus sei ein starker Wachstumsmarkt.

Siemes-Knoblich und Hoffmann waren sich einig, dass die bestehende WGM bereits sehr viel für das so genannte Incoming, also die individuelle Betreuung und Beratung der Gäste tue und eine Menge interessanter Angebote und Pauschalen im Portfolio habe. Es mache deswegen keinen Sinn, der WGM eine zweite Organisation überzustülpen. Als mittelfristige Perspektive und Impuls für den Tourismus sehen die Initiatoren die für 2022 geplante Landesgartenschau in Neuenburg. Hier tun sich ihrer Ansicht nach logistische Herausforderungen auf, die eine einzige Kommune gar nicht bewältigen könne.

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