Das positive Fazit: Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer, eine Zuführungsrate, so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr, und eine weitere Tranche im Abbau der Schulden. Die Jahresrechnung 2015 für den Kernhaushalt der Stadt Müllheim zeigt respektable Zahlen, die Stadtkämmerer Günter Danksin dem Gemeinderat am Mittwoch vorstellte. Von Dorothee Philipp Müllheim. Der komfortablen Einnahmeseite jedoch steht ein immer größer werdender Posten an Ausgaben für wichtige Institutionen entgegen, hier vor allem bei der Kinderbetreuung, wo die Ausgaben allein schon aufgrund der Tarifanpassungen und der Verbesserung im Personalschlüssel für stete Zuwächse sorgen. Dazu kommen als größte Posten der Zukunft die Kita im Baugebiet Am langen Rain und der Neubau des Kindergartens Kirchgasse. Mit 55,2 Millionen Euro ist auch das Volumen des Haushaltes größer als alle vorangegangenen. Durch die Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 16,86 Millionen Euro, höheren Schlüsselzuweisungen und Einnahmen aus Umlagen, dem ebenfalls auf Rekordniveau gewachsenen Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (8,5 Millionen Euro) sowie durch Einsparungen auf der Ausgabenseite konnte im Haushaltsjahr 2015 eine Zuführungsrate von 6,2 Millionen Euro erzielt werden. Dieses Geld fließt vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt und ermöglicht die Finanzierung von Investitionen. Die größten Posten flossen 2015 in die Generalsanierung der Gemeinschaftsschule Adolph Blankenhorn (1,4 Millionen), den Umbau des Gästehauses Bauer, das jetzt als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge genutzt wird (814 000 Euro), den Anbau der Mensa an die Rosenburg-Grundschule (702 000 Euro), die Dachsanierung des Vögisheimer Gemeindesaals (391 000 Euro) und die Generalsanierung der Michael-Friedrich-Wild-Grundschule (269 000 Euro). Eine erste Tranche für die Brandschutzsanierung des Bürgerhauses kostete 353 000 Euro. Die gute Kassenlage machte auch die geplante Entnahme von 400 000 Euro aus der allgemeinen Rücklage unnötig. Diese konnte um 1,5 Millionen auf jetzt knapp drei Millionen Euro aufgestockt werden. Der Schuldenstand der Stadt lag im Dezember 2015 bei 6,059 Millionen Euro, 162 000 Euro weniger als im Januar. Rund 784 000 Euro nahm die Stadt durch Erlöse aus Grundstücksverkäufen ein. Auch im allgemeinen Vergleich mit anderen Kommunen steht Müllheim mit seinem Rechnungsergebnis 2015 bestens da: Die Einnahmen liegen bei 905 Euro pro Einwohner, nach Danksin ein „sensationeller“ Betrag. Bei der Pro-Kopf-Verschuldung rangiert Müllheim mit 326 Euro um 41 Euro unterhalb des Landesdurchschnitts vergleichbarer Städte und Gemeinden. Man dürfe die derzeit hervorragenden Rahmenbedingungen aber nicht unbesehen auf die kommenden Jahre fortschreiben, mahnte der Kämmerer.