Müllheim Viele Wähler, wenig Mitglieder

Weiler Zeitung
Der Ortsverband ist Mitglied im deutsch-französischen Aktionsbündnis „Stopp Fessenheim“. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Versammlung: Grünen-Ortsverband denkt über Namensänderung nach

Von Dorothee Philipp

Der Ortsverband Müllheim/Neuenburg von Bündnis 90 / Die Grünen hat auch Mitglieder aus anderen Gemeinden im Umland. Um diese angemessen zu repräsentieren, überlege man derzeit, den Namen in „Ortsverband Markgräflerland“ zu ändern, berichtete Vorstandsmitglied Dora Pfeifer-Suger bei der Hauptversammlung.

Müllheim. Es wäre zwar wünschenswert, wenn jede Gemeinde ihren eigenen Ortsverband hätte, doch das sei Illusion.

Ein Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahl zeigt eine große Diskrepanz zwischen Wählern und Mitgliederzahlen: So hatten die Grünen in Müllheim 39,7 Prozent Stimmenanteil, in Sulzburg waren es gar 41,9. Auch in den anderen Gemeinden gab es viel Zuspruch: Auggen 33,6, Badenweiler 39,3, Buggingen 34,5 und Neuenburg 30,1 Prozent. Dass die Grünen allgemein zwar viele Sympathisanten, aber nur wenige Parteimitglieder haben, liege daran, dass in den Anfangszeiten der grünen Bewegung Parteimitgliedschaften verpönt waren, erklärte Pfeifer-Suger. Man wollte frei und politisch ungebunden agieren.

Auch die seit 1984 bestehende Müllheimer Gemeinderatsfraktion ALM (Alternative Liste Müllheim), die aus der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz (AGUS) hervorgegangen war, hatte sich erst im Zuge der jüngsten Kommunalwahlen mit der politischen Partei der Grünen zusammengetan.

„Die Parteien haben den Auftrag zur politischen Willensbildung“, erklärte Pfeifer-Suger jetzt den neuen Blickwinkel. Die Partei und mit ihr die Sympathisanten treten im Markgräflerland deutlich in Erscheinung, wie der Jahresbericht zeigte.

Der Widerstand gegen den Weiterbetrieb des AKW Fessenheim mit verschiedenen Protestaktionen und den montäglichen Mahnwachen auf dem Sparkassenplatz sind nicht zu übersehen.

Der Ortsverband ist Mitglied im deutsch-französischen Aktionsbündnis „Stopp Fessenheim“.

Die regelmäßigen öffentlichen Infostände in der Stadt zu verschiedenen umweltpolitischen Themen werden nach Pfeifer-Suger gut besucht. So auch der jüngste, bei dem es um die negativen Auswirkungen von Glyphosat auf Mensch und Umwelt ging. Man engagiere sich für sozial gerechtes Bauen und Wohnen und für eine menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten und Obdachlosen.

In Zusammenarbeit mit dem Friedensrat Markgräflerland setzt sich der Ortsverband auch für eine gemeinsame Gedenkveranstaltung zum 9. November mit Bürgern und Stadtverwaltung ein. Nachdem der Friedensrat seit Jahren an diesem Abend einen Schweigemarsch von der evangelischen Kirche zum Denkmal für die Müllheimer Synagoge veranstaltet, habe die Stadtverwaltung in jüngster Zeit eine eigene „Konkurrenzveranstaltung“ am Morgen des 9. November eingeführt und den abendlichen Schweigemarsch gleichzeitig mit Re-striktionen belegt, kritisierte Pfeifer-Suger.

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