Von Alexander Anlicker Müllheim. Was in den 70er Jahren in den Vereinigten Staaten als Leistungstest und Fitnessprogramm für Feuerwehrleute entstanden ist, hat sich mittlerweile zu einer veritablen Sportveranstaltung entwickelt. Anlässlich des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Müllheim findet am 20. und 21. Juli die erste "Firefighter Combat Challenge Südbaden" statt. Der Einzelwettbewerb findet am Samstag, 20. Juli, und der Staffelwettbewerb am Sonntag, 21. Juli, jeweils von 10 bis 16 Uhr auf dem Gelände des Neoflex-Werks der Firma Neoperl im Industriegebiet westlich der Bundesstraße 3 statt. Initiator ist der Müllheimer Feuerwehrmann Peter Joba, der sich seit 2008 den harten physischen Herausforderungen dieses sportlichen Wettbewerbs stellt. Die "Firefighter Combat Challenge" hat sich seit Jahren in Berlin etabliert, und mit Unterstützung der Berliner Feuerwehrkollegen wurde die Veranstaltung erstmals nach Südbaden geholt. Insgesamt werden bis zu 200 Starter erwartet. Darunter bisher sechs Frauen, die sich mit ihren männlichen Kameraden messen werden. Gemeldet sind bereits Feuerwehrleute, Profis wie Ehrenamtliche, aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und den USA. Erwartet werden zwei Weltmeister und mehrere Europameister, die bereits für die Müllheimer Challenge gemeldet sind. Erstmalig nehmen auch mindestens 25 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald teil. Für die wurden Plätze reserviert, um auch regionalen Startern einen Platz im Wettbewerb zu sichern. Neben Einzelstarts werden auch etwa 20 Staffelteams in die Konkurrenz gehen. Der Wettbewerb bringt gut durchtrainierte Feuerwehrleute bis an ihre Leistungsgrenzen und bietet für die Zuschauer Unterhaltung pur. Der Wettkampf-Parcours " der sich an einem realistischen Einsatzszenario orientiert " hat es in sich: Die Teilnehmer starten in kompletter Einsatzkleidung inklusive Helm und einem angeschlossenen Atemschutzgerät. Das bedeutet ein Gewicht von etwa 35 Kilogramm am Körper. Der Wettkampf läuft gegen die Uhr, ein durchschnittlicher Teilnehmer braucht für die ganze Strecke etwa drei Minuten, die besten in Europa laufen ihn in einer Zeit von 1:40 Minuten und der Weltrekord liegt bei 1:15:94 Minuten. Die Wettkampfstrecke ist gespickt mit fünf Aufgaben, die unter großem Zeitdruck zu lösen sind. Zuerst gilt es, zwei flach gebuchtete B-Schläuche auf einen rund zwölf Meter hohen Gerüstturm, der einem dreistöckigen Gebäude entspricht, zu bringen. Dort angekommen, muss er mit einer Leine einen weiteren Schlauch über die Brüstung hinaufziehen, dann den Turm schnellstens hinunterlaufen. Von dort eilt er zur "Keiser Force Machine", einem Baumfällsimulator, wo er einen Vier-Kilogramm-Hammer aufnimmt. Mit dem Hammer gilt es, ein Gewicht von 72,5 Kilogramm über eine Distanz von 1,50 Meter zu schlagen. Anschließend muss der Teilnehmer einen 42,5 Meter langen Slalomkurs absolvieren, am Ende einen mit Wasser gefüllten Schlauch aufnehmen, diesen 22,8 Meter nach vorne ziehen, das Strahlrohr öffnen und mit dem Wasser ein Ziel treffen. Zum Schluss muss eine knapp 80 Kilogramm schwere Übungspuppe, die einen Verletzten simuliert, über eine Strecke von 30 Metern ins Ziel gezogen werden