Tagung: Fachleute diskutieren über neue Perspektiven für kommunale Museen im Ländlichen Raum
Müllheim (do). Kommunale Museen im ländlichen Raum, ihre Rolle im politischen und gesellschaftlichen Gefüge einer Gemeinde und ihre Perspektiven standen im Fokus einer interdisziplinären Tagung gestern im Markgräfler Museum Müllheim.
Jan Merk, Präsident des baden-württembergischen Museumsverbands, Leiter des Markgräfler Museums Müllheim und städtischer Kulturdezernent, beleuchtete die Identität stiftende Rolle der Museen gerade in einer Zeit der Globalisierung, der Digitalisierung und des demografischen Wandels. Mit der Fachwelt war er sich einig, dass ein Museum vor allem die Bürger einer Stadt als Zielgruppe haben muss, daran andocken lässt sich dann auch die touristisch nutzbare Attraktivität.
Gerade Sonderausstellungen müssten für Themen und Fragestellungen der Gegenwart relevant sein, um Berechtigung zu haben.
Ein wichtiges Statement Merks war gleichzeitig ein Appell an die kommunalen Gremien: Ein kommunales Museum brauche eine deutliche politische Grundsatzentscheidung, ein gültiges Bekenntnis, das eine langfristige Perspektive eröffne. Das sei genauso wichtig wie eine finanzielle Grundausstattung.
Ein wesentlicher Trend in der Museumslandschaft ist nach Merk die Professionalisierung des Personals und bei den Museen die Ausbildung eines Profils mit Alleinstellungsmerkmalen.
Die Veranstaltung war ein Gemeinschaftsprojekt des baden-württembergischen Museumsverbands, des Regierungspräsidiums Freiburg und der Landesstelle für Museumsbetreuung in Baden-Württemberg. Nach vier Impulsreferaten und zwei ausführlichen Diskussionsrunden konnten alle Beteiligten bestätigen, dass Vernetzung, Kooperation und regelmäßige Kontaktpflege der Entwicklung und Konsolidierung besonders der kleineren Museen ein Potenzial ist, das noch weiter ausgebaut werden kann. n Siehe auch unsere Berichterstattung auf der Kultur-Seite
