Nationalmannschaft Vive la France! Wer fährt mit zur EM?

Gunter Barner
Rudy (li.), Rüdiger, Italiens Insigne: Kampf um die Euro-Tickets Foto: dpa

So ein 4:1-Sieg gegen den alten Rivalen Italien macht stark – und liefert Antworten auf die heikle Frage. Wer schafft den Sprung in den Euro-Kader des Fußball-Weltmeisters? Überraschungen sind wie immer nicht ausgeschlossen.

München - Kurz vor Mitternacht stützte Joachim Löw das Kinn auf beide Hände und ordnete angestrengt, aber zufrieden seine Gedanken. „Wir werden in den nächsten Tagen die beiden Spiele noch einmal in Ruhe aufarbeiten“, sagte der Bundestrainer, „es gab da schon auch wichtige Erkenntnisse.“

Eine davon könnte sein, dass seine Mannschaft schnell auch mal die Trittsicherheit einbüßt, wenn sie im kindlichen Glauben an den sicheren Sieg die letzten Stufen bis zum Ziel aus dem Blick verliert. „Gegen England“, bestätigte Abwehrmann Antonio Rüdiger, „haben wir nur eine Stunde lang unser Spiel durchgezogen.“ Und am Ende gab es lange Gesichter (2:3).

Löw hat ein Luxusproblem

Im Duell gegen Italien dagegen hielt sich die Mannschaft haarscharf an die Route, die Löw ihr vorgegeben hatte. Und weil es beim ersten Sieg nach 21 Jahren gegen den alten Rivalen eigentlich ganz egal war, wer – versehen mit dem deutschen Qualitätssiegel – auf dem Feld stand, hat der Bundestrainer jetzt ein dickes Problem. Eines freilich, das Amtskollegen aus anderen Nationen liebend gern mit ihm tauschen würden. Vive la France! Wer fährt mit zur Fußball-Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli)?

„Es hängt jetzt natürlich davon ab, was in den kommenden Wochen noch alles passiert“, formuliert Joachim Löw ganz im Stil des Diplomaten, macht aber nicht den Anschein, dass ihm angesichts drohender Formkrisen oder Verletzungsmiseren noch die innere Ruhe abhandenkommen könnte. „Die Tür bleibt natürlich offen, aber für mich wird es immer leichter, wenn alle in einer guten Verfassung sind“, sagt der Bundestrainer. Was wohl bedeutet, dass er seine Stammelf schon im Schlaf aufsagen könnte. Schätzungsweise 18 seiner Auserwählten sind nach den letzten beiden Testspielen mit der Euro-Prägung versehen. Was allerdings nicht bedeutet, dass in Frankreich auch alle mit am Ball sein werden. Die größten Zweifel weckt ausgerechnet der am Knie verletzte Kapitän Bastian Schweinsteiger. Unklar auch, ob Benedikt Höwedes nach seiner Muskelblessur wieder rechtzeitig alte Stärken entwickelt. Dass der Rekonvaleszent Jérôme Boateng wieder die Abwehr stabilisiert, gilt immerhin als sicher.

Resttickets zu vergeben

Um die restlichen fünf Plätze im EM-Kader balgen sich etablierte Kräfte wie Karim Bellarabi, Christoph Kramer oder Lukas Podolski, aber auch Talente wie Emre Can, Jonathan Tah oder Leroy Sané.

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