Einen außergewöhnlich hohen Betrag hat der Förderkreis musikalische Talente der Neuenburger Bürgerstiftung überlassen: Aus den Einnahmen verschiedener Veranstaltungen und Spenden stiftete der Verein 95 000 Euro zu. Damit erhöht sich das Stiftungskapital auf einen Betrag von knapp 560 000 Euro. Von Volker Münch Neuenburg am Rhein. Schlank ist die Neuenburger Bürgerstiftung aufgestellt, um keine Kosten zu verursachen, die das Stiftungskapital schmälern könnten, erklärte Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster eingangs der Scheckübergabe. Mit ihm bilden Thomas Benz, Gerhard Speck und Egbert Studer den Vorstand, der über die Belange der Stiftung wacht und Fördergelder vergibt. Bürgerstiftung unterstützt Projekte für Kinder, Jugendliche und Senioren Die Stiftung befindet sich bereits im zehnten Jahr, und zum Geburtstag gab es nun diesen weiteren Geldsegen, über den sich das Vorstandsgremium sehr gefreut hat. Der Niedrigzins unterstützt zwar nicht die Vermehrung des Kapitals, aus dem Projekte gefördert werden; mit Beträgen von 0,75 bis etwa 2,5 Prozent vermindert sich jedoch nach den Worten Schusters wenigstens das angesparte Stiftungsvermögen nicht. Die Neuenburger Bürgerstiftung unterstützt Projekte für Kinder, Jugendliche und Senioren, fördert die Bildung und die Erziehung, kümmert sich um Kunst und Kultur samt Denkmalpflege. Weitere Ziele sind der Umwelt- und der Landschaftsschutz, die Heimatpflege und die Stadtgeschichte wie auch die Völkerverständigung. „Unsere Stiftung ist breit aufgestellt und fördert Projekte, die aus der Mitte der Bevölkerung für die Menschen in der Stadt angestoßen werden.“ Den Grundstein legte, so erinnert Schuster an die Anfänge der Stiftung, die Bürgerin Hedi Studer, die ihr Haus der Stadt überschrieben hatte. Jeweils weitere 25 000 Euro kamen damals von der Sparkasse Markgräflerland und aus dem städtischen Haushalt. Der Vorstandsvorsitzende strebe einen Betrag von einer Million Euro Stiftungskapital an: „Dann wird es für die Förderarbeit erst richtig interessant“, betonte Schuster. Förderkreis veranstaltet künftig keine Sängerwettbewerbe mehr „Wir haben zahlreiche Parallelen zwischen unserer Förderarbeit und der Stiftung entdeckt“, stellte der Vorsitzende des Förderkreises musikalische Talente, Sigmar Burgert, fest. Grund genug für den Verein, sein angespartes Vermögen in die Stiftung einzubringen. Im Laufe der 30-jährigen Vereinsgeschichte hat sich ein Vereinsvermögen in Höhe von 95 000 Euro angehäuft, das nun als Zustiftung an die Bürgerstiftung gehen soll. Darüber hinaus förderte der Förderkreis junge Menschen, die sich wegen ihres sozialen Hintergrunds den Mitgliedsbeitrag für die Jugendmusikschule nicht leisten konnten. Das waren mehr als 20 000 Euro, erklärte Burgert. Ferner fördert der Verein auch Jugendliche in den Musikvereinen mit einmaligen Beträgen. Die meisten Einnahmen verbuchte der Förderverein bei den von ihm organisierten Sängerwettbewerben. „Weil das Interesse an den Events gesunken ist, werden wir auf die Ausrichtung künftig verzichten“, sagte Sigmar Burgert.