Neuenburg Abschied sorgt für emotionalsten Moment

Weiler Zeitung
Der Männergesangverein Steinenstadt begeisterte in der vollbesetzten Halle. Foto: Jennifer Ruh Foto: Weiler Zeitung

Frühlingskonzert: Langjähriger Chorleiter des Männergesangvereins Steinenstadt, Helmut Schwitalla, übergibt den Taktstock

Von Jennifer Ruh

Die Zeiten stehen auf Umbruch beim Männergesangverein Steinenstadt. Beim Frühlingskonzert in der voll besetzten Baselstabhalle wurde der langjährige Chorleiter Helmut Schwitalla sowohl von seinen Schützlingen als auch vom begeisterten Publikum gebührend verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Thorwald Zimmermann an.

Neuenburg-Steinenstadt. Zwölf Jahre lang war Helmut Schwitalla Dirigent beim Männergesangverein. „Wir haben uns bei jeder einzelnen Probe von seiner Chorleitertätigkeit inspirieren lassen, und er hat uns viele Male wieder in die richtige Spur gebracht“, meinte der Vorsitzende Roland Dorer bei der Begrüßung. Dieser Abend sei ganz speziell ihm gewidmet: ihm und seinen Lieblingsliedern. Eines davon ist „Arcobaleno“ von Heinz Gietz, das die Sehnsucht beschreibt, nach einem langen, kalten Winter endlich wieder die Sonne zu sehen, passend zum launischen Aprilwetter. In „Ich wollte nie erwachsen sein“ besingt die Schildkröte Nessaja, dass sie auch im hohen Alter noch immer ein bisschen Kind geblieben sei.

Unterstützung erhalten die Sänger dabei von den Schwestern Anna und Lena Flury sowie von Sylke Mehnert am Klavier. Reinhard Mey schildert in seinem Stück „Diplomatenjagd“ die turbulenten Ereignisse einer Jagd.

Als Gäste standen der Gesangverein Eintracht Mappach und der Reblandchor aus Efringen-Kirchen auf der Bühne. Der gemischte Chor aus Mappach unter der Leitung von Kathy Schann startete mit einer „netten Begegnung“ in den Abend. Leise Töne wiederum wurden in Eric Claptons Ballade „Tears in Heaven“ und Leonard Cohens Welthit „Hallelujah“ angestimmt. Der Reblandchor aus Efringen Kirchen, unter der Leitung von Helmut Schwitalla, besteht aus übrig gebliebenen Sängern verschiedener Vereine, die sich alle 14 Tage zum gemeinsamen Singen und Musizieren treffen. Die 32 Mitglieder entführten das Publikum inbrünstig in die Welt der Operette, mit Stücken wie „Grüß euch Gott“ oder „Erhebet das Glas“.

Eine Kooperation der ganz besonderen Art ist Hubert „Hubi“ Hugenschmidt und den Schwestern Anna und Lena Flury gelungen. Als Frühlingsboten präsentierten sie bekannte Rock-Balladen, jedoch ohne den üblichen Schnickschnack aus dem Tonstudio, sondern auf das Wichtigste reduziert: Mit einer Akustikgitarre und zwei wunderschönen Stimmen. So erstrahlten „Let It Rain“ von Amanda Marshall, „Not Ready To Make Nice“ von den Dixie Chicks und „Zombie“ von The Cranberries in einem völlig neuen und vom Publikum euphorisch gefeierten Glanz.

Der emotionalste Moment des Abends war die Verabschiedung von Chorleiter Schwitalla. Die „Verabschiedung eines Weggefährten“ nannte es Manfred Bohrmann, ehemaliger Vorsitzender des Vereins. „Sein Umgang mit uns Sängern war beispiellos“, erklärte Bohrmann. „Er hat es immer wieder geschafft, uns von seiner Liedauswahl zu überzeugen.“ Schwitalla selbst beschrieb die Zeit in Steinenstadt als „Zeit der Harmonie“.

Die Suche nach einem neuen Chorleiter, so Roland Dorer, fand schließlich über das Internet statt. So stieß er auf eine „Kontaktanzeige“, in der ein Chorleiter mit langjähriger Erfahrung einen Chor aus dem Dreiländereck suchte: Thorwald Zimmermann aus Haltingen, gebürtig aus Siebenbürgen in Rumänien. Die Chemie habe auf Anhieb gestimmt. Dies zeigte sich auch während des ersten gemeinsamen Auftritts.

Unter ihrem neuen Dirigenten präsentierten die Sänger „Der Fahrstuhl nach oben“ von Kurt Feltz und Peter Laine, „Der kleine Teddybär“ von Bernd Lange und Thomas Fillep sowie „Ein neuer Morgen“ von E. M. Pospiech und Wolfgang Lüderitz und schließlich als Zugabe eines sehr emotionalen Abends „Aus der Traube in die Tonne“.

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