Neuenburg am Rhein (anl). Spaß, Akrobatik, Tanz, Musik, Anmut und Grazie: Beim Turnerball des Turnvereins Neuenburg (TVN) am Freitag im Stadthaus war für jeden etwas dabei. Die Leiterin der Turnabteilung, Michaela Schweizer, hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das keine Wünsche offen ließ. So war das Publikum im voll besetzten Zähringersaal nach dem knapp dreistündigen Programm auch restlos begeistert. Kurz und knapp hießen Schweizer und ihre Stellvertreterin Elke Lindenmann die Gäste willkommen. Dabei verwies Schweizer auf den Anlass des Turnerballs als Einstimmung auf das Geburtstagsjahr 2016, wenn der TVN und damit auch die Turnabteilung als älteste Abteilung den 90. Geburtstag feiern. TVN-Vorsitzender Armin Reese lobte das Engagement von Schweizer, die seit 1980 Mitglied im Verein ist und die in den vergangenen 35 Jahren neben ihrem Engagement im Abteilungsvorstand so manche Generation von Jugendlichen sportlich beim Heranwachsen begleitet und ganz nebenbei vier Söhne großgezogen hat. Für einen fetzigen Einstieg sorgten Zumbatänzer aus Freiburg. Derart beschwingt zeigten die sechs- bis 15-jährigen Turnerinnen, was sie drauf haben. Elegant präsentierten sie Wettkampfübungen, schlugen Purzelbäume oder ein Rad. Hoch hinaus ging es bei den „Flying Bananas“ auf dem Trampolin. Diese boten mit ihrer „Ernie und Bert“-Show viel Spaß und Klamauk. Anmut und Grazie bewiesen die Mädchen der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik, die mit Ball und flatternden Bändern das Publikum verzauberten. Einen ebenso sportlichen wie unterhaltsamen Auftritt präsentierten die Verbandsliga-Turner am Boden, Pferd und Minitrampolin. Unbestrittener Höhepunkt des Programms war das Duo Shcherbak und Popov mit Hand-auf-Hand-Akrobatik. Die beiden Ukrainer Nikolay Shcherbak und Sergey Popov sorgten mit Hebefiguren, Schwüngen und Saltos für Staunen und Begeisterung beim Publikum. Sie bewiesen, dass sie beim Circusfestival in Monte Carlo zurecht mit einem goldenen Clown ausgezeichnet wurden. Musikalische Akzente setzte die Grißheimer Sängerin Sabrina Gyss, die mit ihrer kraftvollen Stimme etwa „Me and Bobby McGee“ von Janis Joplin vortrug. Anmut und Grazie standen auch beim akrobatischen Auftritt von Tanja Dischinger und Benjamin Schweizer im Mittelpunkt, bevor es die HipHop- und Streetdance-Formation des TVN auf der Bühne krachen ließ und eine flotte Tanznummer aufs Parkett legte. Wer Pole Dance bislang mit schummrigen Bars in Verbindung gebracht hat, irrt. Die vielseitig talentierte Akrobatin Natalia Macauley bewies mit ihrem Auftritt, dass es sich bei der Stange um ein durchaus anspruchsvolles Sportgerät handelt. Das Finale bestritten die Holmikers aus der Schweiz am Barren. Mit ihrer aktuellen Grusel-Show lehrten sie in der jüngsten Staffel von „Das Supertalent“ auch Dieter Bohlen das Fürchten. Mit viel Witz führte Alfred Lefebre durchs Programm. Der einstige Deutsche Meister im Geräteturnen und Clown animierte das Publikum immer wieder zum Mitmachen und sorgte gekonnt dafür, dass die ohnehin kurzen Umbaupausen recht kurzweilig waren.