Neuenburg am Rhein. Adam kann nicht nur schreiben, sondern auch mitreißend erzählen, wie sich bei seinem Vortrag im Neuenburger Stadthaus zeigte. Eingeladen hatte der Geschichts- und Kulturkreis Neuenburg, der jährlich in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuenburg und der Regio-VHS einen Vortrag zu historischen Themen mit aktuellem Bezug anbietet. Und aktuell sind diese Ereignisse, die die Versicherungen unter „höherer Gewalt“ einstufen, auch wenn sich im Vergleich zu früher vieles allein schon durch die technischen Möglichkeiten geändert hat.
Auffallend ist, dass sich in der mündlichen Überlieferung die Berichte gerade über Naturkatastrophen im Lokalen über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte halten. Auch heute noch erzählen nach Adam die Menschen von einem Hochwasser 1931 in Nordbaden, das zwei Todesopfer gefordert hatte. „Die Wahrnehmung solcher Ereignisse ist prägend für ganze Generationen“, folgert er. Sein Blick gilt nicht der naturwissenschaftlichen Erklärung der Katastrophen, sondern den betroffenen Menschen und der Langzeitwirkung solcher Ereignisse in der Überlieferung. Adam erzählt mit Temperament, Laune und einem charmanten nordbadischen Zungenschlag, er nimmt das Publikum mitten hinein in die Szenerien von Erdbeben, Feuersbrünsten, Hagel und Hochwasser, die das Land am Oberrhein immer wieder heimgesucht haben und illustriert sie mit eindrucksvollen Bildern. Die vielfach dazu benutzt wurden, um nach einer Katastrophe Spenden zu sammeln, wie nach dem Stadtbrand von Reutlingen 1726.