Der Arbeitskreis Wirtschaft & Schulen in Neuenburg, hervorgegangen als Anregung aus einer Zukunftswerkstatt, hat sich zu einer festen Plattform entwickelt für einen halbjährlichen Austausch von ausbildenden Firmen, Stadt, Schulen und arbeitsrelevanten Institutionen wie Jobagentur oder überregionalen Fortbildungseinrichtungen. Jetzt fand die 19. Auflage statt, diesmal im Neuenburger Rathaus. Von Dorothee Philipp Neuenburg am Rhein. Immer wichtiger wird der Blick über den Rhein ins Elsass, wenn es um die Akquise von Fachkräften geht. Aber auch die Integration von Flüchtlingen in den fast leer gefegten Arbeitsmarkt und die Qualifikation der zukünftigen Auszubildenden an den Schulen waren beherrschende Themen der jüngsten Sitzung. So berichtete Henry Peter vom elsässischen Fortbildungszentrum Greta Alsace von Deutschkursen, die seit 2010 mit einem vierwöchigen Praktikum in einer deutschen Firma verbunden sind, was nicht nur den Sprachkenntnissen der Teilnehmern zu Gute komme, sondern auch umfassende Einblicke in die Unternehmenskultur des Nachbarlands biete. Da die Teilnehmer in ihren Berufen bereits fertig ausgebildet sind, herrsche in den Kursen und auch in den Praktika eine hohe Motivation. Chancen, einen Arbeitsplatz in Deutschland zu finden, hätten auch junge Anfänger und Ältere, die in Frankreich bei der Jobsuche offenbar stärker diskriminiert werden als in Deutschland. Das kam beim Auditorium gut an, etliche Teilnehmer von Firmen nahmen sich gerne Flyer und Infomaterial mit. Vernetzen, Kontakte herstellen, ist ja auch eines der Ziele des Arbeitskreises. Eine gute Adresse für Vielfalt im Berufsleben ist auch das seit zwei Jahren bestehende Welcome Center Freiburg-Oberrhein, mit der Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH als Projektträger. Hier finden internationale Fachkräfte und Firmen, die einstellen wollen, zueinander, wie Lisa Henninger in einer Präsentation erläuterte. Allein 2016 habe man bisher 600 Beratungsgespräche mit Fachkräften und 70 Termine mit Firmen absolviert sowie zehn Info-Veranstaltungen in und um Freiburg angeboten, berichtete Henninger. Der Anteil von Geflüchteten, die als Fachkräfte in ein Unternehmen integriert werden, steige dabei ständig und liege derzeit bei zwölf Prozent.