Neuenburg Das Ziel: Eine Stadt, die allen Teilhabe ermöglicht

Weiler Zeitung
Esther Hagenow stellte ihre Arbeit als Kommunale Inklusionsvermittlerin vor. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Inklusion: Neuenburg beteiligt sich an Modellprojekt / Esther Hagenow seit einem Jahr feste Ansprechpartnerin

Neuenburg am Rhein (anl). Die Stadt Neuenburg beteiligt sich seit Mai 2015 am Modelprojekt „Bürgerbewegung für Inklusion“ und hat die Stelle eines Kommunalen Inklusionsvermittlers geschaffen, der sich als fester Ansprechpartner für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen engagiert.

Diese Funktion hatte zunächst der Sprecher des Neuenburger Seniorenrats, Peter Lewetz, inne. Er sei aber aus gesundheitlichen Gründen leider ausgeschieden, bedauerte Bürgermeister Joachim Schuster in der Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen des Gemeinderats. Zugleich freute er sich, dass die Stelle zeitnah mit Esther Hagenow besetzt werden konnte.

Die 35-jährige Diplom-Pädagogin mit der Fachrichtung Sozialpädagogik nimmt das Amt seit knapp einem Jahr wahr – mit dreimonatiger Unterbrechung wegen Mutterschutz – und stellte sich und ihre Arbeit dem Ausschuss vor. Ihr Ziel sei, eine inklusive Stadt zu schaffen, dass Jung und Alt sowie Menschen mit und ohne Behinderungen an allen Veranstaltungen in der Stadt teilnehmen können.

Als Beispiel nannte sie Vorträge, bei denen Hörbehinderten mit Hilfe von Induktionsschleifen die Teilhabe ermöglicht wird, aber auch sportliche Angebote für Kinder mit Autismus oder anderen Behinderungen. Ihre Aufgabe sei es auch, die Bürger zu sensibilisieren, wo Defizite sind.

Ihr Vorgänger habe bereits einige Dinge angestoßen, berichtete Hagenow, und nannte unter anderem die Treppe zum Schwimmerbecken im Hallenbad oder eine Liste mit barrierefreien Toiletten. Darüber hinaus beteiligt sie sich mit einer Arbeitsgruppe am Fußverkehrs-Check. Zudem will sie sich im Herbst in den Vereinen und Kindergärten vorstellen.

Des Weiteren werde sie auf Wunsch der Bibliotheksleitung die Stadtbibliothek mittels einer Checkliste, nach dem Vorbild der barrierefreien Bibliothek in Kirchzarten, unter die Lupe nehmen.

Im Oktober findet in der Zähringerstadt eine Fortbildungsveranstaltung für die Kommunalen Inklusionsvermittler im Landkreis statt. Dabei geht es um das Thema einfache Sprache. Für das nächste Jahr plant sie, sich mit einem Inklusionsstand an einem verkaufsoffenen Sonntag zu beteiligen, um für die Themen Körper- und Sehbehinderung zu sensibilisieren. Für die Bürger will sie regelmäßige Sprechstunden im Kernort – im Fridolinhaus – sowie in den Ortsteilen anbieten.

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