Der „Vorzeige-Schwob“ mit dem bürgerlichen Namen Dominik Kuhn erklärte dem wiehernden Publikum, warum der Schwob trotz seiner grantigen Mimik und Gestik in Wahrheit doch „e ganz netter Kerle isch“.
Der Pianist Helmut Lörscher verwandelte das biedere Liedchen „Uff de schwäb’sche Eisebahne“ in einen mondänen Star, der sich lässig im Gewand des Jazz, im Rokoko-Kostümchen Mozarts und mit dröhnenden Akkorden als Wiedergänger Rachmaninoffs präsentierte.
Die Laudatio von Medienfachmann und Stern-Reporter Christoph Wirtz konnte in diesem exklusiven Umfeld locker mithalten, seine Reden sind bekannt für ihre unnachahmliche Mischung aus profundem Hintergrundwissen, Schlagfertigkeit und dezente, in stilistisch hyperelegante Nebensätze verpackte Provokation mit kabarettistischer Note.
Nebenbei erfuhr das Publikum viel Interessantes aus Kretschmanns Vita und politischem Werdegang. Und der Landesvater selbst? Er nahm sich Zeit für das Schwätzchen mit Wirtz. Der nur einen Tag zuvor an Kretschmann verliehene Ehrentitel des deutschen Brauerbunds, „Botschafter des Bieres“, war natürlich eine Steilvorlage für geistreiches Geplänkel, bis es auf einmal ernst wurde beim Blick auf knapper werdende Ressourcen, Klimawandel und Artenschwund.
Der Stadt Neuenburg schrieb Winfried Kretschmann zum Abschied ins Goldene Buch, dass er ihr eine gute Zukunft und Entwicklung wünsche.