Von Alexander Anlicker Neuenburg-Steinenstadt. Das Neubaugebiet „Malzacker-Ost“ hat dem Neuenburger Ortsteil Steinenstadt über 100 Neubürger beschert. Dies war Anlass für den Ortschaftsrat, gemeinsam mit den örtlichen Vereinen zum ersten Steinenstadter Bürgerempfang in die Baselstabhalle einzuladen. Mit Erfolg: Die Halle war schon zu Beginn gut gefüllt, und schnell fanden sich Alteingesessene und Neubürger in kleinen Grüppchen zum munteren Gespräch zusammen. Ortsvorsteher Hans Winkler nutzte bei der Begrüßung die Gelegenheit, den Ort kurz vorzustellen. Mit rund 1500 Einwohnern ist Steinenstadt der südlichste Ort im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald. Bei der Eingemeindung im Zuge der Gemeindereform der 1970er Jahre stand das Dorf vor der Frage, ob man zur Nachbargemeinde Schliengen und damit zum Landkreis Lörrach oder zu Neuenburg im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gehören möchte. 1975 habe man sich entschieden, zur Stadt Neuenburg zu gehen. Ursprünge als Fischerdorf Winkler erinnerte an die Ursprünge als Fischerdorf mit viel Landwirtschaft. Zwischenzeitlich habe sich – wie in vielen anderen Gemeinden – auch im Dorf Steinenstadt viel geändert: Es gebe nur noch wenige Bauern und einige Gewerbebetriebe, darunter zwei Friseurläden, eine Heizungsbaufirma, einen Steinmetzbetrieb, zwei Bauunternehmen, einen Betrieb für Bauisolierungen, ein Kieswerk und den Markgräfler Mineralbrunnen. Zudem stünden Einwohnern und Gästen ein Thermalschwimmbad sowie zwei Campingplätze zur Verfügung. „Wir sind stolz darauf, dass wir eine Grundschule, den Kindergarten, einen Gemeindesaal, das Sportgelände, die Baselstabhalle und für fast alle Vereine eigene Vereinsräume haben“, betonte der Ortsvorsteher. Stolz sei man auch auf die elf aktiven Vereine und Einrichtungen, den Jugendtreff sowie die eigene Bücherei. Der Bau der lang ersehnten Umgehungsstraße habe positive aber auch negative Veränderungen gebracht. „Im Ort ist es sehr ruhig geworden. Für die Wohnqualität ist es eine sehr positive Entwicklung, aber für die Gaststätten, Einkaufsläden und Banken war dies leider nicht förderlich“, stellte Winkler fest. „Wenn wir auch keinen Einkaufsladen, keine Bank, keine Post und nur noch eine Gaststätte haben, sind wir mit dem Angebot der hiesigen Vereine aber total interessant und halten mit einer Harmonie und Begeisterung für das Vereinsleben – egal welcher Art – das Dorf in Trab“, betonte er. Diese seien die Grundlage für eine intakte Dorfkultur und sorgten vor allem für die Integration der Bürger ins Dorfgeschehen. Umgehungsstraße hatte auch negative Folgen Winkler bedankte sich bei den Vereinen und Ortschaftsräten, insbesondere bei Beate Spingler, die zum Gelingen des Bürgerempfangs beigetragen haben. Diesem Dank schloss sich auch Bürgermeister Joachim Schuster in seinem Grußwort an und lobte vor allem die Arbeit des Ortschaftsrats, der seit einiger Zeit unterwegs sei, „um aufzuarbeiten was Steinenstadt bietet und was gebraucht wird“. Ein Bedarf sei bereits erkannt, sagte der Bürgermeister und verwies auf die laufende Planung für einen Anbau an die Baselstabhalle, mit deren Umsetzung im nächsten Jahr begonnen werden soll. An großen Stellwänden in der Mitte des Saals hatte Beate Spingler die Bestandsaufnahme des Ortschaftsrats und dessen Zukunftsvisionen aufgezeigt, wie beispielsweise ein Dorfladen und ein Dorfcafé. An einer weiteren Stellwand konnten die Bürger auch selbst Karten mit ihren Wünschen anbringen. Auf der Wunschliste stehen unter anderem die Verschönerung der Spielplätze und ein Spielplatz mit Biergarten, ein schnellerer Internetzugang, ein Bauernmarkt am Samstag, ein Streichelzoo, ein ortsnaher Grillplatz mit Hütte, eine bessere Busverbindung sowie weitere Sportangebote wie Tennis und Tischtennis oder Parkplätze am Baggersee und eine „legale“ Autobahnabfahrt. Wunschliste: von „legaler“ Autobahnabfahrt bis Spielplatz-Verschönerung Rundherum gruppierten sich in der Halle die Stände von Trachtenkapelle, FC Steinenstadt und Förderverein, Männergesangverein, „Schierebirzler“, Frauenverein, Heimat- und Dorfpflegeverein, katholischem Kirchenchor, Bücherei, Jugendtreff und Feuerwehr, die über ihr Angebot und ihre vielfältigen Aktivitäten informierten. Die Feuerwehr bot auf dem Parkplatz vor der Halle auch einen Einblick in ihre Fahrzeuge und Gelegenheit, den Umgang mit einem Feuerlöscher zu üben.