Neuenburg am Rhein. Der sofortigen Reaktion des Lokführers eines französischen „Blauwal“-Triebwagens ist es zu verdanken, dass es am Samstagabend gegen 18.30 Uhr zu keinem größeren Unglück kam. Im Bahnhof Neuenburg wartete auf Gleis fünf vor einem Zwischensignal eine Regionalbahn aus Richtung Müllheim die Kreuzung mit dem aus Mulhouse kommenden „Blauwal“-Triebwagen ab. Nachdem der Triebwagen auf Gleis vier eingefahren war und kurz darauf in Richtung Müllheim weiterfuhr, bemerkte der Lokführer, dass der Fahrweg des Zuges von Gleis 4 in Richtung Müllheim falsch eingestellt war. Der Fahrweg war direkt in das Gegengleis 5 eingestellt, wo der Gegenzug wartete. Durch eine geistesgegenwärtig sofort eingeleitete Schnellbremsung konnte der Lokführer den „Blauwal“-Triebwagen noch etwa 100 Meter vor dem wartenden Gegenzug zum Stillstand bringen. Die Fahrgäste blieben unverletzt. Ermittlungen laufen Durch den Vorfall erhielten drei Züge 26 Minuten Verspätung, ein Zug fiel komplett aus, fünf weitere Züge erhielten Teilausfälle. Fahrgäste des betroffenen Zuges wurden teilweise mit Taxis weiter transportiert. Die Bundespolizei hat vor Ort sofort die Ermittlungen wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs aufgenommen und die Staatsanwaltschaft Freiburg eingeschaltet. Nach Sachlage besteht der Verdacht, dass die Fahrdienstleiterin im Bahnhof Neuenburg unter Missachtung von Betriebs- und Sicherheitsvorschriften den Fahrweg des Zuges falsch eingestellt hat. Die Mitarbeiterin wurde vor Ort sofort abgelöst. Die Ermittlungen sind derzeit noch im Gange.