Neuenburg Naturkindergarten in der Stadt

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Neuenburg schafft weitere Betreuungsplätze / Kosten betragen rund 150 000 Euro

Von Alexander Anlicker

In der Stadt Neuenburg werden in den kommenden beiden Jahren durch Zuzug und Geburtenrate rund 40 Kindergartenplätze zusätzlich gebraucht, berichtete Bürgermeister Joachim Schuster im Gemeinderat. Etwa 20 Plätze sollen in einem Naturkindergarten entstehen.

Neuenburg am Rhein. Der Baupädagoge Thomas Lang von der Firma bau-werk aus Schliengen, der bereits mehrere Außenanlagen und Spielflächen von Schulen und Kindergärten in der Stadt geplant und mit Kindern gebaut hat, stellte die Pläne dem Gremium vor.

Entstehen soll der Naturkindergarten an der Ecke Zähringer/Römerstraße – auf der Fläche beim Friedhof, die bis vor kurzem vom Mittelalterprojekt der Schulen genutzt wurde.

Er habe bei einem Naturkindergarten eher an den Wald gedacht, zeigte sich Gemeinderat Thomas Benz verwundert, und auch seine Ratskollegin Doris Reese kam die im Vergleich zu einem Waldstück doch begrenzte Fläche etwas klein vor.

„Naturkindergärten in der Stadt gibt es schon“, sagte Lang. Das Hauptargument gegen einen Standort im Rheinwald seien die Zecken gewesen, die schwerwiegende Krankheiten wie Borreliose übertragen. Zudem gebe es Synergieeffekte mit dem benachbarten naturpädagogischen Garten.

Gestaltet wird die Freifläche mit zwei Hügeln, einem Band aus Rheinkieseln, das einen Bach andeutet, und einer Matsch-Ecke. Klassische Spielgeräte gebe es nicht, spielen doch Kinder in einem Naturkindergarten mit den in der Natur gefundenen Materialien. Integriert wird eine kleine Hütte, die im Rahmen des Mittelalterprojekts entstanden ist. Dennoch sei der Bau einer Schutzhütte erforderlich, wo sich die Kinder und Erzieher bei schlechtem Wetter aufhalten können.

Das Gebäude hat eine Grundfläche von 6,50 auf 4,50 Metern und wird in Holzrahmenbauweise an Ort und Stelle errichtet. „Es wird aber ,kranbar’ gebaut, so dass es jederzeit an einen anderen Standort versetzt werden kann“, erklärte Lang.

Die Hütte verfügt über eine umlaufende Holzveranda und einen großen Dachüberstand. Die Inneneinrichtung verfügt über zwei Klapptische, Regalsysteme, eine „Küchenhexe“ – einen Holzofen für Heizung, Kochen und Warmwasser – sowie eine Spüle mit einer kleinen Anrichte. Außen wird es zudem ein Toilettenhäuschen mit einer Kompost-Toilette geben.

Etwas schwer tat sich Stadtrat Gerhard Speck mit dem geplanten Zugang von der Leichenhalle des Friedhofs her. Als Grund für die Wahl des Zugangs nannte Lang unter anderem den dort vorhandenen gepflasterten Platz, wo Fahrräder und Kinderwagen abgestellt werden können. Bürgermeister Schuster sagte jedoch zu, dass man die Frage des Zugangs nochmal überprüfen werde.

Insgesamt werden für die Umgestaltung des Geländes und die Einrichtung des Naturkindergartens knapp 148 000 Euro veranschlagt, wovon rund 95 000 Euro auf die Schutzhütte entfallen.

Finanziert werden soll das Projekt unter anderem durch ein neues Förderprogramm von Bund und Land, bei dem die Stadt einen Förderantrag stellen wird, sobald im Mai die Förderrichtlinien veröffentlicht werden.

Der Gemeinderat stimmte der Errichtung des Naturkindergartens und dem Bauantrag der Schutzhütte zu.

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