Neuenburg „Nimm nie e Frau vum Nachbarort“

Weiler Zeitung

Fasnacht: Zunftabend von „D’Rhiischnooge“ im Neuenburger Stadthaus gerät zu einem großen Erfolg

Von Alexander Anlicker

Mit viel Musik und Gesang haben die Neuenburger Fasnächtler für Stimmung und gute Laune beim Zunftabend der Narrenzunft „D’Rhiischnooge“ im Stadthaus gesorgt. Freche Lieder mit spritzigen Texten zu bekannten Melodien wie „Die Kifferin vom Baggersee“ oder „Grisse verbote“ haben durchaus Hitpotenzial und sorgten für einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend.

Neuenburg am Rhein. Frech, selbstbewusst, textsicher und entsprechend gestylt präsentierte sich Jasmin Thomas als Bürgermeister-Kandidatin in der Bütt. „Gebt mir eure Stimme, wählt mit Sinn und macht Jasmin Thomas zur Bürgermeisterin“, sagte sie und gab Amtsinhaber Schuster den Rat, sich warm anzuziehen, denn „beim nächsten Mal bin ich dran“. Aber auch die im vergangenen Jahr unterlegene Mitbewerberin bekam ihr Fett weg. „Habt ihr die andere Bürgermeisterkandidatin gesehen? Nicht mal für’s Foto gekämmt“, meinte sie. Und die erst elf Jahre alte Büttenrednerin legte gekonnt nach: „Eine schlechter Verliererin zu sein, ist nicht nett. Hab ich mal verloren, muss ich ins Bett.“

Das Ordnungsamt kriegt’s kräftig ab

„Kinder unterm Schirm“ heißt ein Brunnen in der Stadt, und als solche kamen Elfriede Hüttlin und Markus „Blechle“ Weber in die Bütt. „Steh’n mir richtig, wenn man in Neuenburg gegen die Fahrtrichtung steht, git’s glii e Strofzettel“, nahmen sie das städtische Ordnungsamt ins Visier und meinten: „Wenn die so weiter machen, isch die Landesgartenschau in zwei Johr zahlt.“

Wie Basel mit „z’Basel am mim Rhy“ und Müllheim mit „z’Mülle an de Poscht“ braucht auch Neuenburg eine Stadthymne. Und Markus Weber stimmte dann auch gleich eine passende an: „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“, die einstige Hymne der DDR.

Den Rat „nimm nie e Frau vum Nachbarort“ haben die „Wuhrlöcher“ Philipp Müller, Peter Steinbeck und Hans Baumer in ihrem Lied „Grisse verbote“ gekonnt vertont und boten mit „Schuh ab du Depp“ und „Oh Schädelweh“ noch zwei weitere Songs mit Kultpotenzial sowie einen gelungenen Sketch mit englisch-deutscher Sprachakrobatik.

Nach der Pause heizten die „Kroneraibrunzer“ Stefan und Tobias Anlicker sowie Christian Schlüter dem Publikum nochmals kräftig ein und nahmen die elsässischen Nachbarn und den neuen Kreisverkehr auf die Schippe: „Des isch zum gruuse, ich find do nimmi use, will eifach nach Milhüsä.“ Neben einem Gastauftritt von Elfriede Hüttlin und Markus Weber gab’s zum fünfjährigen Bühnenjubiläum ein Potpourri der Fasnachtshits der vergangenen Zunftabende.

„Dreht der Hahn sich auf dem Grill, macht das Wetter. was es will“, die beiden Newcomer auf der närrischen Bühne, Ruhne Bürgin und Hannes Weber, haben dem Fasnachtsklassiker „Wetterhäule“ gekonnt einen neuen Anstrich verpasst.

Den Neuenburger Wuhrlochfröschen gelang es für ihren Gastauftritt „jeden Prominenten Vollpfosten der Volksmusik unter ein Dach zu bekommen“. Bei den Auftritten von Andy Borg, den Geschwistern Hoffmann, Andreas Gabalier, den Wildecker Herzbuben oder Maria und Margot blieb kein Auge trocken, hatten doch Stefan Müller und Peter Steinbeck den bekannten Schlagern neue Texte verpasst. Auch die Stadtmusik war mit der „Schwarzwaldmarie“ dabei. Und so forderte das Publikum auch lautstark eine Zugabe ein. Der Renner war dabei „Die Kifferin vom Baggersee“.

Dazu gab’s flotte Tanzauftritte, angefangen bei der zahlenmäßig starken Hoffnungsgarde, über die große Garde und die Showtanzgruppe „Danza Passione“ im martialischen Rambo-Outfit bis hin zu den Schnoogemännern und -frauen, die das Publikum nach Mexiko entführten.

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