Neuenburg Sie retten Menschen im und am Wasser

Weiler Zeitung
Auch ein Streckentauchen über 40 Meter gehörte zur Prüfung. Foto: DLRG / Anlicker Foto: Weiler Zeitung

DLRG: Zehn Einsatztaucher-Anwärter aus dem gesamten Landesverband legen Prüfung ab

Mehr als ein halbes Dutzend Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht ließ am Samstag am Baggersee in Zienken Schlimmes ahnen. Glücklicherweise war es kein Badeunfall. Der Bezirk Breisgau der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg waren Gastgeber der Einsatztaucherprüfung des DLRG-Landesverbands Baden.

Neuenburg am Rhein-Zienken. Zehn Einsatztaucher-Anwärter aus dem gesamten Landesverband – vom Bodensee bis zur Kurpfalz – haben hier die Prüfung zum Einsatztaucher erfolgreich abgelegt. Zu den zehn Prüflingen gesellten sich eine zehnköpfige Prüfungskommission mit Tauchlehrern um Achim Schell sowie zehn Helfer aus der Ortsgruppe und dem Bezirk, die für die Logistik und Verpflegung sorgten.

Die Einsatztaucher sind eine wichtige Kompontente im Wasserrettungsdienst und der Gefahrenabwehr der DLRG. Viele Einsatztaucher sind in ihren Regionen 24 Stunden 365 Tage im Jahr über die Leitstellen des Rettungsdienstes erreichbar. Sie stehen zur schnellen Rettung von verunfallten Menschen am und im Wasser zur Verfügung. Zu ihren Aufgaben zählt die Suche von Personen im Wasser und die Unterstützung anderer Hilfsorganisationen, wenn diese am Wasser tätig werden.

Bei Großschadenslagen wie dem Oder- oder dem Elbe-Hochwasser haben Einsatztaucher beschädigte Deiche mit Folien und Sandsäcken abgedeckt, um einen Durchbruch zu verhindern.

Die Ausbildung zum Einsatztaucher ist die anspruchsvollste im Einsatzbereich. Anders als bei Sporttauchern gelten für Einsatztaucher ebenso wie für Feuerwehrtaucher die strengen Regeln der gesetzlichen Unfallversicherung. An die ehrenamtlichen Einsatztaucher werden damit ebenso hohe Ansprüche gestellt wie an Berufstaucher.

Die Ausbildung dauert daher auch mindestens zwei Jahre. Sie beginnt mit der Basisausbildung für den Wasserrettungsdienst, die das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber, einen Erste-Hilfe-Kurs sowie das Deutsche Schnorcheltauchabzeichen umfasst. Daran schließt sich die Ausbildung zum Wasserretter (Fachausbildung Wasserrettungsdienst) an, die vergleichbar ist mit der Helfergrundausbildung bei der Feuerwehr oder dem THW.

Die eigentliche Tauchausbildung beginnt mit der Ausbildung und Prüfung zum Gerätetaucher – diese kann bereits parallel zur Fachausbildung Wasserrettungsdienst erfolgen. Daran schließen sich die Prüfung sowie die Ausbildung zum Einsatztaucher an, die unter anderem die Module Strömungstauchen, Eistauchen und Arbeiten unter Wasser umfasst.

Die Prüfung umfasst drei Teile: Theorie, Schnorchelteil und die Tauchprüfung im Freigewässer. Die Theorieprüfung und den Prüfungsteil 1500 Meter Schnorcheln haben die Prüflinge bereits in ihren heimischen Bezirken absolviert. Los ging es am Samstag im Freibad Müllheim mit 40 Meter Streckentauchen mit Neoprenanzug, 25 Meter Tauchgerät antauchen und unter Wasser anlegen sowie einer Minute Zeittauchen.

Anschließend standen am Baggersee die Prüfungsteile im Freigewässer auf dem Programm: zehn Meter Tieftauchen, zwei Stationen, an denen unterschiedliche Suchmethoden unter Wasser geprüft werden, zwei Stationen Arbeiten unter Wasser sowie eine Station Tauchrettung, bei der es neben der Rettung eines verunfallten Tauchers auch um die medizinische Erstversorgung geht. Letzteres unter strenger Aufsicht des Landesvebandsarztes und Tauchmediziners Dr. Lothar Hassling.

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