Neuenburg Vom Kaufmann zum Postenleiter

Weiler Zeitung
Polizeihauptkommissar Peter Danzeisen (Mitte) hat die Leitung des Neuenburger Polizeipostens übernommen; er wird umrahmt von Dieter Seywald, Leiter des Polizeireviers Müllheim (l.), und Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster. Foto: C. Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Polizei I: Der 48-jährige Peter Danzeisen ist neuer Chef in Neuenburg / Nachfolger von Andreas Mutter

Von Claudia Bötsch

Der Neuenburger Polizeiposten steht unter neuer Führung: Zum 1. März hat Polizeihauptkommissar Peter Danzeisen die Nachfolge von Andreas Mutter angetreten. Davor war der 48-Jährige, der mit seiner Familie in Auggen wohnt, stellvertretender Leiter des Bezirksdienstes.

Neuenburg am Rhein. Es freue ihn, einen „außerordentlich engagierten, fleißigen und loyalen Kollegen nach Neuenburg zu entsenden, der mit viel Power die Sachen angeht und auch viel Erfahrung mitbringt“, meinte Dieter Seywald, Leiter des Polizeireviers Müllheim, gestern vor der Presse. Ein Wermutstropfen sei auf der anderen Seite die Lücke, die Danzeisen in Müllheim hinterlasse. Bis Stellen wieder besetzt werden, könne es bisweilen dauern.

Danzeisen blickt auf einen eher ungewöhnlichen Werdegang zurück – er kam erst über Umwege zur Polizei. Zunächst schloss der gebürtige Vögisheimer eine Ausbildung zum Bürokaufmann ab, diente bei der Bundeswehr und arbeitete als Industriekaufmann bei einer Neuenburger Firma. Dann orientierte er sich jedoch neu. „Ich habe etwas gesucht, wo ich drinnen und draußen tätig sein konnte.“ So sei er zur Polizei gekommen. Er kündigte seinen Job, trotz Wirtschaftskrise, und holte in Vollzeit sein Fachabitur nach. Damals ein mutiger Schritt – „aber im Rückblick die richtige Entscheidung“, so Danzeisen.

Das Fachabi war die Eintrittskarte für ein Studium an der Polizeihochschule in Villingen-Schwenningen. Danzeisen wurde danach zum Polizeikommissar ernannt, arbeitete als Streifenbeamter in Waldshut-Tiengen und übernahm 2001 die Funktion als stellvertretender Dienstgruppenleiter. Seit 2002 hatte er diese Position in Müllheim inne, bevor er 2015 stellvertretender Leiter des Bezirksdienstes beim Polizeirevier in Müllheim wurde.

Der Neuenburger Polizeiposten, der zum Müllheimer Polizeirevier gehört, verfügt über sechs Vollzeitstellen – allerdings nur auf dem Papier. Tatsächlich sind es momentan lediglich 4,8 Stellen, die besetzt sind. Grund ist vor allem ein andauernder Krankheitsfall. Weggänge wird es in den nächsten Jahren auch pensionsbedingt geben, wobei schon jetzt die Weichen gestellt werden. Neu eingestellt werden soll in diesem Zusammenhang ein Jugendsachbearbeiter.

Froh darüber, dass bei der Postenleitung ein „lückenloser Übergang“ gelungen sei, zeigte sich Bürgermeister Joachim Schuster. Er freute sich, dass Neuenburg mit Peter Danzeisen „einen Postenleiter bekommen hat, der aus der Region kommt und sie kennt“. Erfreulich sei auch, dass er durch seine Tätigkeit als Gemeinderat kommunalpolitisches Verständnis mitbringe. Schuster freute sich auf eine „weiterhin sehr gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei".

Als Bürgermeister einer Brückenstadt werde er weiter „sehr darauf drängen, dass wir eine bessere Ausstattung für Neuenburg bekommen“, betonte Schuster. Aufgrund der Grenznähe bestünde einfach mehr Personalbedarf. Mit diesem Anliegen habe er sich auch schon an Innenminister Strobl gewandt. „Für die Bürger ist es wichtig, dass die Polizei Präsenz zeigt, unterstrich Schuster. Das Thema Sicherheit sei generell ein „hochsensibles Thema bei den Bürgern. „Sobald das Sicherheitsgefühl der Leute nicht mehr gegeben ist, geht es politisch in die falsche und damit rechte Richtung.“

Die Stadt Neuenburg arbeite schon seit vielen Jahren mit Sicherheitsdiensten zusammen, um Lücken zu schließen, berichtete Schuster. Ein, zweimal die Woche kontrollierten Sicherheitsleute öffentliche Plätze in der Stadt. Vandalismus und Sachbeschädigung seien dadurch deutlich zurückgegangen. Die Kosten blieben indes bei der Stadt hängen, obwohl es sich eigentlich um eine Landessache handle.

Die Stadt plane schon geraume Zeit, ein Konzept zu den Themen „Sicherheit und Ordnung" zu erarbeiten. Dies wolle man nun gemeinsam mit dem neuen Postenleiter angehen. Teil dieses Sicherheitskonzepts soll unter anderem auch die Nachbarschaftshilfe sein: Denn über die Einbeziehung der Bevölkerung könne viel erreicht werden.

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