Neuenburg Weniger Fische im Rhein

Weiler Zeitung
Der Vorstand der IGAR (v.l.): Jürgen Waiblinger (Schriftführer), Manfred Trenkle (Gewässerwart), Monika Becher (Schatzmeisterin), Michael Rühle (Öffentlichkeitsarbeit) und Hans-Dieter Geu­gelin (Vorsitzender) Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Interessengemeinschaft: Angler werten Fangbücher aus

Markgräflerland/Neuenburg (anl). Angler brauchen Geduld: Im vergangenen Jahr musste ein Angler im Durchschnitt vier mal an den Rhein fahren, um einen Fisch zu fangen. 2015 waren sogar bis zu sieben Fangtage dafür notwendig. Dies belegte die Auswertung der Fangbücher, die bei der Delegiertenversammlung der Interessengemeinschaft Altrhein (IGAR) im Hotel „Krone“ vorgestellt wurde. Entschädigt werden die Angler durch schöne Stunden in der Natur, wie der IGAR-Vorsitzende Hans-Dieter Geugelin betonte. Unterstrichen wurde dies durch kontemplative Videobilder vom Rhein.

Zehn Jahre IGAR

Elf Angelvereine von Weil am Rhein bis Freiburg haben sich in der IGAR zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie zwischen Weil am Rhein und Hartheim rund 33 Kilometer Rhein als Angelgewässer vom Bund gepachtet. Finanziert wird die Pacht über den Verkauf von Fischereierlaubniskarten (Tage-, Monats- und Wochenkarten) sowohl an Vereins- als auch Nichtmitglieder.

„Wir sind sehr erfolgreich gewesen“, zog Geugelin eine positive Bilanz angesichts des zehnjährigen Bestehens der IGAR.

Projekte und Aktivitäten

In den Tätigkeitsberichten von Geugelin und Gewässerwart Manfred Trenkle ging es auch um verschiedene Aktivitäten, damit der Rhein wieder ein attraktives Fischgewässer wird. Unter anderem wurde bei Rheinweiler eine vom Hochwasser weggespülte Buhne wieder aufgebaut, die verschiedenen Fischarten Unterschlupf bietet. Dabei wurden insgesamt 18 Tonnen Granitstein verbaut. Geplant ist für die kommenden Jahre auch eine Geschiebezugabe für den Rhein bei Rheinweiler, wie Geugelin berichtete. Dies sei erforderlich, da die Fluss-Sohle nur noch aus großen Steinen besteht und Sedimente sowie Sand und kleinere Steine, in die sich Fische zum Laichen eingraben können, fehlen. Bedingt durch die zahlreichen Staustufen am Rhein wird das mit der Zeit weggespülte Material nicht mehr auf natürlichem Weg ersetzt.

Das Regierungspräsidium habe bereits zugesagt, zwischen 10 000 und 20 000 Kubikmeter Kies aus dem Integrierten Rheinprogramm zur Verfügung zu stellen und einzubauen, berichtete der Vorsitzende. Allerdings, sagte Geugelin, müsse die IGAR den Genehmigungsantrag stellen, für den ein kompletter Umweltbericht erforderlich sei. Letzteres sei für ihn unverständlich, da dies bereits anderthalb Kilometer weiter rheinabwärts im Rahmen eines Interreg-Projekts gemacht worden sei, was als ökologische Erfolgsgeschichte gefeiert wurde.

Thema war auch der 30. Jahrestag des Sandoz-Unglücks im Dezember vergangenen Jahres, das auf einer 400 Kilometer langen Strecke alles Leben im Rhein vernichtet hatte.

Zwar sei der Rhein heute so sauber wie nie zuvor. Dennoch sei die Zahl der Fische geringer, da heute weniger Nährstoffe in den Rhein getragen werden. Zudem haben zugewanderte Arten, wie die Schwarzmeergrundel, Nischen besetzt. Die gute Nachricht: Zwischenzeitlich haben sich auch Raubfische wie Hecht und Zander auf die Grundeln als neue Nahrungsquelle eingestellt und im Bestand wieder zugenommen.

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