Im Februar hatte die norwegische Polizei Designer aufgerufen, Entwürfe für neue Reisedokumente einzureichen – Norwegen ist kein EU-Mitglied und hat deshalb mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei Pässen. Den Zuschlag erhielt der Vorschlag „Die norwegische Landschaft“ des Osloer Designbüro Neue. Der ab 2017 zum Einsatz kommende Pass ist in Rot- oder Blautönen gehalten, das Innere ziert eine abstrahierte Fjordlandschaft: Bergspitzen erheben sich hinter einem türkisfarbenen See aus feinen Wellenlinien in den Himmel. Die Farben suggerieren kein im klassischen Sinne schönes, sondern ein zwielichtiges, grau-regnerisches Wetter, das Norweger als sehr norwegisch bezeichnen. Der dargestellte Geirangerfjord ist einer der bekanntesten Norwegens und gehört seit 2005 zum Unesco-Weltnaturerbe. „Wir Norweger sind sehr mit unserer Natur verbunden. Sie ist ein erheblicher Teil unserer Identität“, erklärte Agenturchefin Görill Kvamme.
„Wir finden, dass die norwegische Geografie mit ihrer großen Variation ein guter Ausgangspunkt für ein neues Designkonzept ist“, sagt auch Polizeiinspektor John Kristian Thoresen. Der Pass sei mit diesem zeitlosen Thema außerdem Ausdruck norwegischer Identität, meinte die Jury. „Mit diesem Konzept werden die Dokumente im Volk verwurzelt sein und allgemein akzeptiert werden.“